Medikamente gegen Diabetes
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Gesundheitstipp 3/2001
01.03.2001
Die Fachleute der Schweizerischen Medikamenten-Informationsstelle SMI beantworteten im Februar am Telefon die Fragen der Leserschaft. Hier eine Auswahl:
Soll ich auf Avandia verzichten?
Erst seit ich eine Kombination von Avandia und Glutril verwende, sind meine Blutzuckerwerte im Normalbereich. Nun habe ich von den Nebenwirkungen von Avandia gehört und bin verunsichert. Was soll ich nun tun?
Avandia ist ein neues Medikament. Deshalb sind noch nicht a...
Die Fachleute der Schweizerischen Medikamenten-Informationsstelle SMI beantworteten im Februar am Telefon die Fragen der Leserschaft. Hier eine Auswahl:
Soll ich auf Avandia verzichten?
Erst seit ich eine Kombination von Avandia und Glutril verwende, sind meine Blutzuckerwerte im Normalbereich. Nun habe ich von den Nebenwirkungen von Avandia gehört und bin verunsichert. Was soll ich nun tun?
Avandia ist ein neues Medikament. Deshalb sind noch nicht alle Nebenwirkungen bekannt. Ob Avandia wirklich Leberprobleme verursacht, kann man jetzt noch nicht mit Sicherheit sagen. Ein schlecht eingestellter Blutzuckerspiegel kann aber auf jeden Fall schlimme Folgen für die Gesundheit haben. Deshalb ist in Ihrem Fall Avandia sinnvoll, weil andere Kombinationen bei Ihnen nicht wirksam waren.
Aus Sicherheitsgründen verlangt die Zulassungsbehörde, dass man zu Beginn der Therapie die Leberwerte im Blut überprüft. So kann der Arzt allfällige Leberschädigungen rechtzeitig erkennen.
Bewährtes durch Starlix ersetzen?
Seit Jahren verwende ich Glucophage und Euglucon. Ich vertrage beide gut. Nun habe ich von Starlix gehört. Wäre das für mich besser geeignet?
Nein. Euglucon gehört zur Gruppe der Sulfonyl-Harnstoffe. Diese stimulieren den Körper, Insulin freizusetzen. Glucophage ist ein Biguanid. Es lässt weniger Glukose in der Leber entstehen. Die beiden Medikamente haben also verschiedene Angriffspunkte, um den Zuckerspiegel im Blut zu senken. Da Sie die beiden Medikamente gut vertragen und nur sehr selten Unterzucker haben, ist es nicht sinnvoll, auf ein neues Medikament umzustellen.
Kopfweh wegen Amaryl?
Wegen meinem Diabetes muss ich Amaryl nehmen. Wenn ich ein bis zwei Biere trinke, bekomme ich starke Kopfschmerzen und mir wird schlecht. Kann das an Amaryl liegen?
Ja. Amaryl gehört zu den so genannten Sulfonyl-Harnstoffen. Diese Medikamente wirken bei vielen Diabetikern sehr erfolgreich. Es kann aber auch häufig Unterzucker auftreten, der sich in Sehstörungen, Unwohlsein, starkem Schwitzen und Schwindel äussert. Schnelles Erhöhen der Dosis, unregelmässige Ernährung, aussergewöhnliche körperliche Betätigung und/oder Alkohol (vor allem auf nüchternen Magen) können Unterzucker auslösen. So kann bei Ihnen, wenn Sie Bier getrunken haben, am Morgen eine solche Unterzuckerung auftreten, die zu den genannten Beschwerden führt.