Hersteller preisen Fruktose gerne als gesunde Süsse. Doch die negativen Berichte über Fruktose häufen sich. Jetzt zeigt eine Studie: Sie verursacht auch Gicht.
«Ohne Kristallzucker» – so steht es heute auf etlichen Produkten wie Joghurts, Süssgetränken, Säften und Konfitüren. Gesüsst sind diese stattdessen mit Fruchtzucker oder «mit der Süsse der Frucht», wie es Hersteller anpreisen. Das klingt gesund, ist es aber nicht. Denn Fruktose kann krank machen.
Eine kanadische Studie, an der sich über 46 000 Männer beteiligten, zeigt jetzt: Fruktose fördert Gicht. Wer täglich mit Fruktose gesüsste Limonade trinkt, verdoppelt sein Risiko, an Gicht zu erkranken. Der Grund: Der Fruchtzucker erhöht den Harnsäurewert. Die Harnsäure lagert sich in den Gelenken ab und verursacht bei Gichtkranken die schmerzhaften Entzündungen.
Schon früher warnten Mediziner vor den Folgen von zu viel Fruktose (siehe auch
Saldo 14/07). Studien zeigten, dass Fruchtzucker
- schlechtes Cholesterin im Blut erhöht und die Arterien belastet
- zu Bluthochdruck führen kann
- schneller dick und weniger satt macht als Kristallzucker
- den Körper unempfindlicher auf Insulin macht
Fruktose ist zwar auch in Früchten enthalten, aber nur in kleinen Mengen. Kleine Mengen kann der Körper gut verarbeiten. In Fertigprodukten setzen Hersteller hingegen ein Mehrfaches davon ein. Oft in Form von industriell verarbeitetem, billigem Maissirup. Fachleute wie der Stoffwechsel-Experte Kaspar Berneis vom Unispital Zürich raten, auf diese künstlich zugesetzte Fruktose zu verzichten.
Das heisst: Lebensmittel meiden, wenn auf der Zutatenliste Fruchtzucker, Fruktose-Glukose-Sirup, high fructose corn syrup oder Ähnliches steht. Zudem, sagen viele Fachleute, sollte man überhaupt möglichst wenige Fertigprodukte mit zugesetztem Zucker konsumieren.
Denn die ungesunde Fruktose kann sich auch hinter der schlichten Angabe «Zucker» verbergen. Bisher müssen Hersteller in der Schweiz Fruktose nicht deklarieren.