Viele Frauen lassen sich ihre Nägel verlängern. Besonders beliebt sind Gelnägel: Dabei streicht die Nagelstylistin ein Kunststoffgel auf die Nägel. Um die Substanz zu härten, muss die Kundin ihre Hand unter eine Lampe mit Ultraviolett-Licht (UV) halten. Jetzt wird bekannt: Diese Lampen können Hautkrebs auslösen.

In der Zeitschrift «Archives of Dermatology» berichtet eine amerikanische Ärztin von zwei Frauen, die an den Händen an Hautkrebs erkrankten. Die Frauen hatten sich regelmässig Gelnägel machen lassen – die eine während 15 Jahren, die andere nur ein Jahr lang. Die Ärztin schliesst daraus: «UV-Nagellampen sind offenbar ein Risikofaktor für Hautkrebs.»

Fachleute in der Schweiz stimmen dieser Aussage zu. Als Hauptursache für Hautkrebs gilt die Sonne. Günther Hofbauer, Leitender Arzt für Dermatologie am Zürcher Unispital, mahnt: «Jeder Lichtschaden, ob durch Sonne, Solarium oder UV-Nagellampen, summiert sich auf der Haut wie auf einem Kilometerzähler.» Die Folgen: Die Haut altert schneller, das Krebsrisiko steigt.


Berufsverband sieht keinen Handlungsbedarf

Silke Schmitt, Ärztin aus Zürich, rät deshalb: «Frauen mit sehr heller Haut und vielen Sommersprossen sollten von UV-Nagellampen die Finger lassen.» Andere Frauen sollten ihre Hände mit Anti-UV-Handschuhen schützen. Aus diesen ragen nur die Spitzen der Finger heraus.

Der Berufsverband Swiss Nail Design will jedoch seinen Mitgliedern solche Handschuhe nicht empfehlen. Er schreibt saldo: «Bei guten Lampen entspricht die UV-Strahlenmenge einem kurzen Aufenthalt draussen an einem schönen Tag.» Dem Verband sei «bis heute kein Fall gemeldet worden, bei dem UV-Lampen im Nagelstudio zu Hautkrebs geführt hätten.»