Vorletztes Jahr spendeten in der Schweiz rund 311 000 Personen Blut. Die Zahl stammt vom Schweizerischen Roten Kreuz. Nur 20 Prozent des Blutplasmas – des flüssigen Teils des Bluts – kommt aber direkt Patienten zugute. Den Rest verkauft das Rote Kreuz für jährlich 10 Millionen Franken an Pharmafirmen. 

Das Plasma enthält wertvolle Eiweisse, die man für die Herstellung teurer und ­einträglicher Medikamente benötigt. Die Dokumentation «Das Geschäft mit dem Blut» zeigt die Schattenseiten des Geschäfts mit Spenderblut. 

Ein wichtiger Abnehmer von Blutplasma ist die Firma Octapharma mit Sitz in Lachen SZ. Sie kauft nicht nur Blutplasma von ­Spendern in der Schweiz, sondern auch aus den USA. Wer dort Blut spendet, erhält Geld. Manche spenden zweimal wöchentlich, um ihren Lebensunterhalt zahlen zu können. Damit gefährden sie ihre Gesundheit. Das Schweizerische Rote Kreuz ­empfiehlt nicht mehr als zwei Spenden pro Jahr. Die Filmemacher wollten mit Octapharma über die heiklen Spendepraktiken reden. Die Verantwortlichen verweigerten ein Interview.

Die eindrückliche Dokumentation ist zu sehen unter saldo.ch/d844fe

Pierre Monnard,
«Das Geschäft mit dem Blut»,
Schweiz/Frankreich 2016.
52 Minuten, SRF, Arte 2017.