Viele Menschen schreiben dem Fasten ­einen gesundheitlichen Nutzen zu – auch die Buchautorin Anna Cavelius. Fasten lasse überflüssige Pfunde schmelzen, entgifte den Körper und sei gut für das Immunsystem, schreibt sie im «Fastenbuch». Zudem ­könne es Krankheiten wie Rheuma, Allergien und Entzündungen heilen. Sie empfiehlt eine Fastenkur als  «Neustart in einen gesünderen, achtsameren Lebensstil».

In ihrem Buch stellt Anna Cavelius über ein Dutzend verschiedene, teils umstrittene Fastenkuren vor. Einige davon haben wenig zu tun mit Fasten im engeren Sinn. So sind beim «Heil­fasten nach Hildegard von Bingen» Dinkelgerichte in allen Variationen erlaubt. Und zur «Schrothkur» gehört ein Liter Wein pro Tag.

Die Beschreibungen der verschiedenen ­Fastenmethoden lesen sich spannend. Vielen Ratschlägen fehlt aber das wissenschaftliche ­Fundament. So schreibt Cavelius immer wieder, man könne beim Fasten «Schlacken» und Gifte ausscheiden. Doch für diese Behauptung gibt es keine Beweise. Hingegen warnen Ärzte, dass Fastenkuren zu Nierenbeschwerden und Gicht führen können, und dass Kranke nicht fasten sollten.

Die Autorin unterschlägt diese Informationen. Damit leistet sie Menschen, die einen «Neustart» planen, einen Bärendienst.  

Bedingt Empfehlenswert

Anna Cavelius: «Das Fastenbuch», ca. Fr. 29.–, Systemed Verlag