Auf meinem Heimweg komme ich jeden Tag an einem US-Restaurant in der Agglomeration von Zürich vorbei. Dort gibt es Hamburger, serviert mit dicken Broten, Pommes frites und feissen Saucen, doch kaum mit Gemüse und Salat. Lecker, aber fettig – das Klischee der US-amerikanischen Küche.

Kaum zu glauben, was im Gegensatz dazu die New Yorker Köchin und Foodautorin Alison Roman auf den Tisch zaubert. Sie kombiniert Staudensellerie und Fenchel mit Walnüssen und Blauschimmelkäse zu einem knackigen Salat. Oder Broccoli und Grünkohl mit Knoblauch, Haselnüssen und frischem Koriander. Oder zum Hauptgang einen Schwertfisch mit zerdrückten Oliven und Oregano. Und immer wieder kommen in den Gerichten die Sardellen vor – zum Beispiel scharf mariniert am Spiess zum Apéro. Auch Fleischliebhaber kommen nicht zu kurz. Alison Romans Küche bleibt dennoch einfach und bodenständig.

Das Buch trägt den Titel «nothing fancy» – auf Deutsch: nichts Besonderes. Das ist eine Untertreibung. Diese Küche ist etwas Besonderes. Und sie darf nicht nur Freunden vorbehalten sein, wie es im Untertitel weiter heisst. Solche Gerichte sollten jeden Tag auf den Tisch kommen – für die Familie oder einfach, um sich etwas ­Gutes zu tun. Das gute Essen kommt eben aus den USA.

Alison Roman: «nothing fancy – entspannt ­kochen für Freunde», DK Verlag, ca. Fr. 46.–

Sehr empfehlenswert