Ein Krieg sei in der Lebensmittelbranche ausgebrochen, schreibt der deutsche Journalist Hans-Ulrich Grimm. Auf der einen Seite stehen grosse Nahrungsmittelkonzerne wie Nestlé, Coca-Cola, Kellogg’s und Danone. Mit viel ­Werbung und der Unterstützung durch kor­rupte Politiker drängen diese Konzerne laut Grimm die Hersteller von natürlichen Lebensmitteln an die Wand: kleine Bauern, Gärtner, ­Bäcker, Metzger.

Gewinner dieses Kriegs sind bislang die ­milliardenschweren Konzerne. Sie haben sich mit ihrem billigen, industriell verarbeiteten Essen durchgesetzt. Dabei verstecken sie ungesunden Zucker in allen möglichen Lebensmitteln wie Müesli und Tiefkühlpizza. Oder sie stellen Erdbeeraroma aus Sägespänen her und deklarieren es als «natürliches Aroma». Alles ganz legal.

Auf der Verliererseite: die Umwelt, die Tiere in den Massenställen und die Konsumenten. Laut Grimm sind stark verarbeitete Lebens­mittel das grösste Gesundheitsrisiko der Gegenwart. Sie sind wesentlich beteiligt an Krankheiten wie Herzleiden, Schlaganfall, Krebs und Dia­betes. 

Das Buch liest sich wie ein ­Krimi. Der Autor öffnet anhand zahlreicher Beispiele die ­Augen für das, was hinter den Kulissen der Branche vor sich geht. «Food War» ist ein guter Wegweiser, um sich in diesem «Krieg» für eine Seite zu entscheiden.

Sehr empfehlenswert

Hans-Ulrich Grimm: «Food War», Droemer Verlag, ca. Fr. 32.–