Im Mittelalter galt Schlaf als Sünde. Später, im aufkommenden Industriezeitalter, hielt er aus Fabrikantensicht schlicht die Produktion auf.  

Die Kulturwissenschafterin Karoline Walter zeigt in ihrem neuen Buch, wie schlecht das Image des Schlafs in ­Europa schon immer war. Ganz anders ist dies etwa in Japan: Dort ist es normal, im Zug, in Parks oder sogar in Sitzungen zu schlafen. Es gilt als Beweis, dass man hart ­arbeitet. 

Karoline Walter hat viele spannende In­formationen zusammengetragen. Doch ­weniger wäre mehr gewesen: Die pausenlose Abfolge von Fakten und Episoden vergällt die Lesefreude. 

Bedingt empfehlenswert

Karoline Walter: «Guten Abend, gute Nacht», Hirzel ­Verlag, ca. Fr. 37.–