Wenn die Tage kürzer und kälter werden, gibt es fast nichts Schöneres als eine dampfende Suppe auf dem Tisch. Sie wärmt den Körper und die Seele. Beim süddeutschen Koch Martin H. Lorenz ruft sie Erinnerungen an die Kindheit wach: Seine Grossmutter tischte als Vorspeise stets eine Suppe auf, wenn er sie besuchte.

Der grosse Vorteil von Suppen: Beim Zubereiten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Das zeigt Lorenz’ Kochbuch: Spitzenköche aus verschiedenen Ländern, auch aus der Schweiz, haben je ein Suppenrezept beigesteuert.

Darunter finden sich Klassiker wie Gulaschsuppe, die russische Randensuppe Borschtsch oder die südfranzösische Fischsuppe Bouilla­baisse. Die Köche haben ihre Kreativität spielen lassen und die Rezepte nach ihren eigenen Vorstellungen verändert und verfeinert. So reichert die Zürcher Köchin Meta Hiltebrand ihre Erbsensuppe mit einem Tatar aus Feta und Avocado an und verziert das Ganze mit Rettichsprossen und bunten Blüten.

Die überschäumende Kreativität der Köche ist teilweise fast zu viel des Guten. Einige Rezepte enthalten eine lange Zutatenliste. Deshalb ist das Buch eher für ambitionierte Hobbyköche geeignet als für die schnelle Feierabendküche. Es enthält aber auch einfache Suppenrezepte, etwa eine Kartoffelcremesuppe mit Eierschwämmli und Speck oder eine Kürbissuppe mit Muscheln. So lassen sich mit wenig Aufwand echte See­lentröster auf den Tisch zaubern.

Martin H. Lorenz: «Nur Suppe», Callwey Verlag, ca. Fr. 53.–

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