Bis vor etwa 30 Jahren enthielten Verhütungs­pillen eine geballte Ladung Hormone: In einer Pille steckte rund 50 Mikrogramm Östrogen. Dies erhöht nicht nur das Risiko  für Blut­gerinnsel, sondern auch die Gefahr von Brustkrebs.

Studie mit Daten von 1,8 Millionen Frauen 

In den heute erhältlichen ­Pillen steckt deshalb nur noch etwa halb so viel Östrogen. Doch das ­Risiko für Brustkrebs ist bei den neuen Pillen immer noch gleich hoch. Zu diesem Schluss kamen dä­nische Forscher. Sie werteten während mehr als zehn Jahren die Daten von 1,8 Mil­lionen Frauen aus. Re­sultat: Jährlich erkrankten 68 von 100000 Frauen, die mit der Pille verhüteten, an Brustkrebs. Bei Frauen, die keine Hormone schluckten, waren es 55.

Die Forscher stellten zudem  fest, dass das Krebsrisiko stieg, je länger die Frauen die Pille ein­nahmen. Wer dies mehrere Jahre lang tat, ­hatte auch nach dem ­Ab­setzen noch während fünf ­Jahren ein ­erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. 

Die Frauenärztin Teelke Beck aus Richterswil ZH verschreibt Verhütungspillen. Wenn in der Familie der Frau schon jemand Brustkrebs hatte, rät sie allerdings, Vorteile und Risiken gut ab­zuwägen: «Dann bespreche ich mit der Patientin, ob und welche anderen Verhütungsmittel sonst noch in Frage kommen.»

Auf gesündere Alternativen setzen

Vorsicht geboten ist bei Frauen, die ­bereits einmal Brustkrebs ­hatten: Sie ­sollten auf die Hormon­pillen ­verzichten. Denn diese erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs zurückkommt.

Als Alternative zur Pille gibt es gesündere Ver­hütungsmittel, die ähnlich sicher sind – zum Beispiel das Kondom und diverse ­Methoden, bei denen man die Körpertemperatur misst und so die fruchtbaren Tage erkennt.