Die Hühnersuppe von Knorr schmeckt nach Huhn, ohne Huhn zu enthalten. Das Aroma stammt von Schimmelpilzen, Bakterien oder Erdöl. Die Hälfte der verkauften Nahrungsmittel ist mit solchen künstlichen Aromen und Geschmacksverstärkern aufgepeppt. Der Vorteil der zugesetzten Aromen: Sie sind billig. Zudem wird der Geschmack standardisiert. Das Lebensmittel schmeckt immer gleich.
Die wenigsten Konsumenten kennen die Aromen der Lebensmittel, die sie essen. Steht in der Schweiz und in der EU auf der Packung «Erdbeeraroma», muss das Aroma zu 95 Prozent aus Erdbeeren stammen. Steht «Natürliches Aroma», muss es aus einem Naturprodukt wie zum Beispiel Schimmelpilzen bestehen. Steht nur «Aroma», darf es chemisch hergestellt sein.
Menschen können lediglich fünf Geschmacksarten unterscheiden: süss, sauer, bitter und salzig – plus umami, ein Geschmack jenseits der vier gängigen Geschmacksarten. Besonders häufig ist umami in eiweissreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch oder Käse zu finden. Umami ist japanisch und steht für «wohlschmeckend».
Feiner als der Geschmackssinn funktioniert die Nase. Sie kann bis zu 10 000 verschiedene Gerüche wahrnehmen. Das nutzen zum Beispiel Kleiderhersteller aus, die ihre Waren beduften. Auch die Autohersteller haben eigene Parfümeure. Ein Mercedes soll anders riechen als ein BMW.
Der Film «Schmeckt’s noch?» gibt Einblick in den industriellen Einsatz von Geschmacksstoffen und Gerüchen.
Zu sehen unter saldo.ch/schmeckts
«Schmeckt’s noch?», ein Film von Stefan Maier. 44 Minuten, SWR 2019
