Ein Pfarrer steht in einer US-amerikanischen Kirche vor seiner Gemeinde. Er gibt Zucker in ein Glas, Löffel um Löffel. Dann erklärt er, ein einziger Softdrink enthalte fast zehn Löffel Zucker. Aus der Kirche ertönen Ohs und Ahs. Viele Gottesdienstbesucher trinken täglich Süssgetränke. Doch die wenigsten wissen, wie sehr dies der Gesundheit schadet.

Der Priester ist eine der Schlüsselfiguren im Dokfilm «Dick, dicker, fettes Geld». Zusammen mit Ärzten, Politikern und Bürgern auf der ganzen Welt bietet er Grosskonzernen die Stirn. Fachleute prangern Werbeslogans an, fordern Steuern auf Süssgetränke und eine bessere Aufklärung der Bevölkerung bezüglich ungesunder Lebensmittel. Laut Prognosen wird die Hälfte der Weltbevölkerung bis zum Jahr 2030 übergewichtig sein. Dafür ist gemäss Experten die Lebensmittelindustrie verantwortlich.

Im Film erfährt man etwa, dass stark verarbeitete Waren bis zu 60 Prozent günstiger sind als frische Produkte. Dass in Mexiko Süssgetränke billiger sind als Wasser. Und dass Deutschland keine Steuern auf Süssgetränke erheben will, obwohl immer mehr Leute an Diabetes erkranken.

Der Film ist gut recherchiert und stimmt nachdenklich. Harte Fakten lockern die Filmemacher mit Gedich­ten von Jugendlichen auf. Es gibt auch Anlass zur Hoffnung: Chile, ein Land mit vielen Fettleibigen, druckt Warnzeichen auf ungesunde Lebensmittel und verbot die TV-Werbung für diese Produkte. Innert 18 Monaten ging der Verkauf von Süssgetränken um einen Viertel zurück.

«Dick, dicker, fettes Geld», 22. November, 20.15 Uhr, Arte. Auch in der Arte-Mediathek.

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