Eine Wandtafel, Plastikpulte – und Schüler, die mit geschlossenen Augen zwischen den Tischen sitzen. In einem heruntergekommenen Quartier der US-amerikanischen Stadt Balti­more meditieren die Jugendlichen täglich. «Tief ein­atmen. Und wieder ausatmen», sagt der Coach. Das Meditieren soll den Schülern helfen, ­inneren Frieden zu finden und die Emotionen besser zu kontrollieren.

Meditierende Kinder in Problemvierteln – das hat einen wissenschaftlichen Hintergrund. Psychologen gehen davon aus, dass Meditation hilft, zu alten menschlichen Mustern zurückzufinden. Denn selbstloses und rücksichtsvolles Handeln ist angeboren, wie Psychologen, Neurowissenschafter und Primatenforscher im Arte-Dokumentarfilm «Die Revolution der Selbstlosen» ­zeigen.

Die Filmemacher Sylvie Gilman und Thierry de Lestrade be­gleiteten Wissenschafter mit der ­Kamera bei ihrer Arbeit. Ein Experiment zeigt, dass sich bereits dreimonatige Kinder fürs «gute» Plüschtier entscheiden anstelle des «bösen». An anderer Stelle zeigen sie, dass es den Menschen glücklicher macht, einen 20-Dollar-Schein zu verschenken, als das Geld selbst zu behalten. So spannen Gilman und de Lestrade den Bogen von Babys bis zu Erwachsenen und von der ­Psychologie bis zur Neurowissenschaft.

Der Film wirkt nie geschwätzig und bleibt über die ganze Länge spannend. Er erzählt ­Geschichten, die einen wieder ans Gute im Menschen glauben ­lassen – allen Negativschlagzeilen zum Trotz.

Sehr empfehlenswert

«Die Revolution der Selbstlosen»; Freitag, 26. Februar, 21.45 Uhr, Arte