Auf grossen Plakaten wirbt die Pharmafirma Spirig Healthcare zurzeit für ihr Medikament Mebucaïne Dolo. Die Tabletten enthalten den Wirkstoff Flurbiprofen. Dieser Stoff soll Halsschmerzen und Entzündungen lindern. Auch Halswehmittel wie etwa Neo-Angin dolo und Strepsils dolo enthalten den Stoff.

Doch Fachleute warnen: Flurbiprofen kann schwere Nebenwirkungen auslösen – von geschwollenen Lippen bis zu Asthma-Anfällen und Geschwüren der Mundschleim­haut. In Frankreich sind solche Mittel nur auf Rezept erhältlich. Die Zeitschrift «Arznei-Telegramm» rät deshalb von Tabletten mit Flurbi­profen ab.

Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser bestätigt: «Solche Chemiekeulen zerstören mehr, als sie nützen.» Sie seien bei Halsweh un­nötig. Stattdessen empfiehlt Walser ein­fache Hausmittel – zum Beispiel  Gurgeln mit Salbeitee, heisse Kartoffelwickel, Honigmilch oder Bonbons mit Eukalyptus oder Salbei­kräutern.

Die Hersteller Spirig Health­care und Reckitt Benckiser raten Patienten, die gegen Flurbiprofen überempfindlich sind, Mebucaïne und Strepsils dolo nicht zu verwenden. Gemäss Doetsch Grether, Hersteller von Neo-Angin, sollte man ihr Mittel höchstens drei Tage lang einnehmen.