Nein, nicht unbedingt. Ihre Freundin wäscht ihre Hände zwar etwas gar oft – der Übergang von einer Marotte zu einem Zwang ist allerdings fliessend. Von einem Zwang spricht man erst, wenn das stän­dige Waschen gegen den Willen der Person geschieht. Das heisst: Sie weiss zwar, dass das häufige Waschen übertrieben und irrational ist – trotzdem kann sie es nicht sein lassen. Das Waschen erfolgt nach genauen Abläufen. Oft ist dieses Verhalten mit einem sozialen Rückzug und einer verminderten Leistungsfähigkeit verbunden. Eine Verbesserung kann erst dann eintreten, wenn Ihre Freundin merkt, dass nichts Gefährliches passiert, wenn sie die Hände weniger häufig wäscht. Oft ist daher die Unterstützung durch einen Psychotherapeuten nötig. Die kognitive Verhaltenstherapie oder Konfrontationsübungen können dabei helfen.