Seit drei Jahren zahlen Krankenkassen gesunden Menschen ab 50 Darmspiegelungen. Damit könne man Darmkrebs früh erkennen. Nun kommt Kritik an den Tests auf. Kanadische Experten raten von Darmspiegelungen bei Gesunden ab. Denn es fehlten Beweise, dass sie vor Krebs schützen, und die Gefahr von Schäden wie Darmblutungen sei zu wenig untersucht. Die Experten empfehlen Vorsorgetests nur für Personen zwischen 60 und 74 Jahren. Sie sollten alle zwei Jahre einen Stuhltest machen oder alle zehn Jahre eine Teildarmspiegelung. Personen aus Risikogruppen  sollten unabhängig vom Alter zur Darmspiegelung gehen. Dazu gehört, wer an Blutungen oder Bauchschmerzen leidet oder Verwandte mit Darmkrebs hat. 

Der Arzt Felix Huber von der Medix-Praxis in Zürich räumt ein, es gebe keine soliden Beweise für den Nutzen der Darmspiegelung. Dennoch findet er die Untersuchung nach wie vor sinnvoll. Dass Studien fehlen, bedeute nicht, dass sie nicht wirksam sei.