Langlauf gilt als relativ harmloser Wintersport: Beim ruhigen Gleiten auf der Loipe verletzen sich weit weniger Leute als bei Abfahrten mit den Ski oder Sprüngen mit dem Snowboard. Nur jeder fünfzehnte Winter­sportunfall geht auf das Konto der Langläufer. Das zeigen Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung.

Doch Langlaufen kann buchstäblich ins Auge gehen, warnen nun Fachleute der Beratungsstelle. Das Problem:  Ungeübte Langläufer benutzen die langen Stöcke oft nicht richtig. Sie halten diese beim Abwärtsfahren nach vorn, weil sie damit bremsen wollen. Bei einem Sturz fallen die Langläufer dann mit dem Oberkörper oder dem Gesicht in den Stockgriff. Die Beratungsstelle schätzt, dass es jährlich zu rund 100 bis 200 solchen Augenverletzungen kommt.

Augenarzt Sebastian Wolf vom Inselspital Bern sagt: «Ein Sturz auf den Stockgriff kann zu einer Prellung oder sogar zum Aufplatzen des Augapfels führen.» Lilian Spöring von der Langlaufschule Wellskiing rät daher: «Beim Abwärtsfahren sollte man die Stöcke unter die Arme klemmen oder locker nach unten halten.» Die Stockspitzen zeigen dabei immer nach hinten. Zudem empfiehlt Spöring, in die Hocke zu gehen. So sei man stabiler und stürze weniger.

Auch das Überholen anderer Läufer kann riskant sein, wenn man mit den Stöcken zu stark ausholt. Marc Kipfer von der Beratungsstelle für Unfallverhütung sagt: «Beide Läufer sollten beim Überholen die Stöcke eng am Körper halten.» Zudem empfiehlt er, eine Sonnen- oder Sportbrille zu tragen. Diese schütze nicht nur vor Verletzungen, sondern auch vor UV-Strahlen. Denn auch diese können das Auge verletzen.