Maske: Trainieren bis zur Bewusstlosigkeit
Eine Trainingsmaske soll Sportler schneller machen. Doch Experten warnen vor Gesundheitsschäden.
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Gesundheitstipp 07/2018
04.07.2018
Letzte Aktualisierung:
15.08.2018
Luzia Mattmann
Sie sieht aus wie eine Gasmaske: Die Trainingsmaske des österreichischen Herstellers Phantom Athletics. Sportler sollen sie über Mund und Nase tragen, um den Widerstand beim Einatmen zu erhöhen. «Zwerchfell und Rippenmuskulatur müssen so härter arbeiten», schreibt der Hersteller. Die Sportler sollen damit ihre Atemmuskeln stärken und schneller werden. Über ein Ventil wählt man vier Schwierigkeitsstufen, von «Anfänger&raq...
Sie sieht aus wie eine Gasmaske: Die Trainingsmaske des österreichischen Herstellers Phantom Athletics. Sportler sollen sie über Mund und Nase tragen, um den Widerstand beim Einatmen zu erhöhen. «Zwerchfell und Rippenmuskulatur müssen so härter arbeiten», schreibt der Hersteller. Die Sportler sollen damit ihre Atemmuskeln stärken und schneller werden. Über ein Ventil wählt man vier Schwierigkeitsstufen, von «Anfänger» bis «Extrem». Der Preis der Maske: rund 100 Franken.
Christina Spengler ist Sportphysiologin an der ETH Zürich und spezialisiert auf Atmung. Sie rät von dem Gerät ab: «Bisher konnte noch keine Studie zeigen, dass das Trainieren mit einer solchen Maske die Leistung stärker verbessert als das Trainieren ohne Maske.»
Im Blut sammelt sich Kohlendioxid an
Sie könne sogar gefährlich sein, etwa wenn die Ventile verstopften oder wenn man zu intensiv bei einem hohen Widerstand trainiere. Ist der Widerstand beim Einatmen zu gross, atmet man zu wenig Kohlendioxid aus, es sammelt sich im Blut an. Das kann zu Kopfschmerzen, Herzproblemen und Bewusstlosigkeit führen. Christina Spengler warnt: «Patienten mit Atemproblemen sollten auf keinen Fall eine solche Maske tragen.»
Der Hersteller schreibt, es gebe Studien, welche die positive Auswirkung von Atemmuskeltraining zeigten. Ausserdem würden viele Berufsfeuerwehrleute die Maske benutzen. Es sei «technisch nicht möglich», dass die Ventile verstopfen. Wenn man zu intensiv bei hohem Widerstand trainiere, sei das auch ohne Maske riskant. Das Kohlendoxid könne man jederzeit ausatmen. Patienten mit Atemproblemen sollten vor Gebrauch der Maske ihren Arzt aufsuchen.