Angela Wyler (49) aus Walde AG litt unter ihrer starken Mens: «Ich musste jede Nacht mehrmals aufstehen, um die Binde oder den Tampon zu wechseln.» Dann probierte sie einen Periodenslip aus. Der besteht aus drei Schichten: Die innerste saugt die Flüssigkeit auf, die mittlere speichert sie und die äusserste Schicht sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit nicht austritt. Ein solcher Slip kostet rund 30 Franken. Laut Hersteller Femtis kann ein Mensslip so viel Flüssigkeit wie drei Tampons aufnehmen. Angela Wyler haben die Slips geholfen: Sie kann wieder durchschlafen.

Doch manche dieser Slips haben Nachteile: Sie enthalten Biozide wie Zink oder Silber. So etwa jene der deutschen Hersteller Ooshi oder Kora Mikino. Diese Stoffe sollen Gerüche neutralisieren und dafür sorgen, dass sich Bakterien und Pilze weniger stark vermehren. Doch das Deutsche Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz warnt vor diesen Stoffen: Sie können Allergien auslösen. Die Frauenärztin Teelke Beck aus Thalwil ZH empfiehlt Unterwäsche mit Bioziden nicht: «Sie könnten die Bakterien der Hautflora reduzieren.» Das erhöhe das Risiko für Infektionen. 

Auch Mens-Slips ohne Bio­zide ­sollte man nicht tagelang tragen. Das rät Hautärztin Bettina Schlagenhauff aus Küssnacht SZ. Sie erklärt: «Im schlimmsten Fall kann es zu Rötungen und Juckreiz im Genitalbereich kommen.» 

Hersteller Ooshi schreibt, die verwendeten Wirkstoffe in den Slips seien nicht bedenklich. Aus­serdem verwende er kein Nano­silber, das über die Haut ins Blut gelange. Hersteller Taynie schreibt, ihm sei kein Fall bekannt, bei dem es zu Hautirritationen gekommen sei. Hersteller Femtis empfiehlt, den Slip etwa alle acht Stunden zu wechseln, dann, wenn er sich feucht anfühlt.