Lea Frei aus Zollikon ZH (Name geändert) fühlt sich fit und munter. Eines Abends vor dem Fernseher spürte die 80-Jährige aber, dass etwas nicht stimmte. «Meine Nase fühlte sich seltsam warm an.» Es blutete stark aus dem rechten Nasenloch. Mit einem Taschentuch versuchte sie, die Blutung zu stoppen.

Nasenbluten ist einer der häufigsten Notfälle in Hals-Nasen-­Ohren-Praxen. Das schreibt das Universitätsspital Zürich auf seiner Website. Besonders wenn es kalt ist, tritt das Problem oft auf: Die trockene Luft reizt die sen­sible Schleimhaut. Wenn man sich dann zu fest schnäuzt, verletzt man die feinen Blutgefässe.

Viele Menschen legen bei Nasenbluten reflexartig den Kopf in den Nacken oder legen sich auf den Rücken. Doch das ist keine gute Idee: Das Blut rinnt dann über die Speise­röhre in den Magen oder gar in die Atemwege.

Michael B. Soyka, leitender Arzt der Klinik für Ohren-, Nasen-, Hals- und Gesichtschirurgie am Universitätsspital Zürich, sagt: «Patienten sollten aufrecht sitzen, sich leicht nach vorn neigen und die Nasenflügel einige Minuten zusammendrücken.»

Taucht man zudem einen Wasch­lappen in kaltes Wasser und kühlt damit den Nacken, ziehen sich die Blutgefässe in der Nase zusammen, und die Blutung hört auf. Das Gleiche bewirken in ein Küchentuch gewickelte Eiswürfel oder ein Kühlkissen.

Toilettenpapier statt Watte verwenden

Der Arzt Andreas Schapowal aus Landquart GR rät davon ab, Watte in die blutende Nase zu stopfen. Denn beim Entfernen kann die Wunde wieder aufreissen. Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser empfiehlt ein Stück Toilettenpapier. «Das klebt am wenigsten.» 

In der Regel hört die Blutung nach einigen Minuten auf. Stoppt sie nach 30 Minuten nicht, sollte man einen Arzt aufsuchen.