Rauchen erhöht das Risiko für Lungenkrebs, Herzinfarkt und Diabetes. Deshalb wollen viele früher oder später von der Sucht loskommen. Viele tun sich schwer dabei. Eine neue Studie der Universität Düsseldorf (D) mit über 11 000 Teilnehmern zeigt nun weshalb: Acht von zehn Rauchern versuchen es mit Hilfsmitteln, ­deren Nutzen in Studien nicht bewiesen werden kann. Dazu gehören zum Beispiel E-Zigaretten, Hypnose und Akupunktur. Damit habe man schlechte Erfolgschancen, schreiben die Forscher. Nur 13 von 100 Teilnehmern der Studie wählten Methoden, deren Nutzen wissenschaftlich bewiesen ist – dazu zählen die Forscher eine Telefon­beratung wie die Rauchstopplinie (siehe Tipp), Nikotinpflaster, die Medikamente Zyban und Champix oder eine Verhaltenstherapie.

Thomas Beutler, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention, bestätigt: «Diese Methoden sind am besten erforscht. Sie haben die grössten Erfolgschancen.» Beutler empfiehlt, verschiedene Hilfsmittel zu kombinieren, zum Beispiel eine persönliche Beratung und Medikamente. Beim Rauchstopp ohne Hilfsmittel seien die Erfolgschancen gering. «Die Vorstellung ist falsch, dass die Nikotinsucht alleine mit Willenskraft überwunden werden kann», sagt Beutler. Die Folge davon: Raucher fühlten sich schlecht, wenn ein Versuch scheitert. Viele würden es kein zweites Mal mehr versuchen.

Oft braucht es drei oder mehr Versuche

Markus Meury von der Stiftung Sucht Schweiz rät, verschiedene Wege auszuprobieren: «Jeder Mensch spricht anders auf die Hilfsmittel an.» Oft brauche es drei oder mehr Versuche. «Was für den einen nicht funktioniert, kann für andere der goldene Weg sein.» Auch beim Aufhören mit Ersatzmitteln, die Nikotin ent­halten, brauche es eine gewisse Willenskraft, um aufzuhören, so Meury: «Wer den Ausstieg schafft, darf auf jeden Fall stolz auf das ­Erreichte sein.»

Tipp: Die Berater der Rauchstopplinie unterstützen Raucher beim Ausstieg (Telefon 0848 000 181, Festnetz Fr. –.08/Minute).