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Viele Reisende können auf die Versicherung getrost verzichten, die ihnen beim Buchen auf Reiseportalen angeboten wird. Denn wer über eine Jahres-Reiseversicherung oder über den Schutzbrief eines Automobilverbands verfügt, ist meist ausreichend abgesichert, falls er die Reise annullieren oder wegen eines gravierenden Zwischenfalls abbrechen muss. Zudem ist die Deckung der von Reiseveranstaltern angebotenen Versicherungen häufig lückenhaft, und die Versicherungsbedingungen sind alles andere als kundenfreundlich.
In der Schweiz und in der EU ist es Internetreisebüros verboten, im Buchungsprozess die Zustimmung zu einer Versicherung voreinzustellen. Umso mehr versuchen viele, ihre Kunden mit Tricks zu einem Ja zu bringen.
So öffnet sich zum Beispiel auf Flug24.de sofort ein Fenster, wenn man sich gegen die vorgeschlagene Reiseversicherung ausspricht. Darin heisst es unter anderem: «Ist das wirklich eine gute Entscheidung? Sie sparen nur wenige EUR, setzen sich im Gegenzug aber erheblichen finanziellen Risiken aus.» Ebenso operieren Billigfluege.de, Airline-Direct.de und weitere Portale.
Zustimmungsfeld mehr hervorgehoben
Noch lästiger ist es bei den Portalen Gotogate.ch, Travelgenio.ch, Flighttix.de, Flugladen.de sowie Cheaptickets.ch: Wer dort die unterbreitete Versicherungslösung ausschlägt, muss dies später nochmals kundtun. Dabei ist das Klick-Feld, über das man der Versicherung doch noch zustimmt, grafisch und farblich deutlich stärker hervorgehoben als das Nein-Feld.
Diese Praxis verstösst gegen das Recht – zumindest dann, wenn «die Gestaltung des Buchungsvorgangs nicht die Voraussetzungen der klaren, transparenten und eindeutigen Mitteilung von fakultativen Zusatzkosten» erfüllt. Das hält ein aktuelles Urteil des deutschen Bundesgerichtshofs zum Reiseportal Opodo.de fest.
Der K-Tipp konfrontierte die erwähnten Reiseportale mit diesem Urteil. Gotogate ging darauf nicht ein und argumentierte im Wesentlichen, die Versicherung sei «selbstverständlich freiwillig» und werde angeboten, «da uns die Zufriedenheit der Kunden wichtig ist». Die anderen Portale reagierten nicht.
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