Drei Jahre reiste der britische Journalist Johann Hari um die Welt. Sein Ziel war es, das Ausmass und die Folgen des Kriegs gegen Drogen zu untersuchen. Das Buch beginnt beim Verbot von Drogen in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts und endet bei der kürzlich vollzogenen ­Legalisierung von Marihuana in ­einigen amerik­an­ischen Staaten. 

Sein Fazit: Ein Drogenverbot macht alles noch schlimmer. Es führe zu mehr Kriminalität, mehr Süchtigen und dadurch mehr zerstörten Existenzen. Neben der Schweiz ist für Hari auch Portugal bei der Drogenpolitik ein Vorbild. Dort ist der Besitz aller Drogen legal. Das Geld, das in anderen Ländern für die Straf­verfolgung eingesetzt wird, braucht der Staat Portugal für die ­Prävention. 

Das Buch basiert auf unzähligen Interviews, die Hari zu einer grossen Reportage verarbeitet. Es liest sich ­stellenweise wie ein spannender Roman. Der Autor schafft es, detaillierte Hintergrundinformationen in ­einem leicht verständlichen Text unterzubringen.    bel

Johann Hari, «Drogen: Die Geschichte eines langen Krieges», S. Fischer Verlag, 374 Seiten, ca. Fr. 36.–