Zwei Mal stündlich fährt ein Zug in 53 Minuten von Basel nach Zürich – meist ein Intercity-­Zug der SBB, manchmal ein fran­zösischer TGV und manchmal ein deutscher ICE.

Der deutsche Zug ist ein Problem. Denn er ist oft verspätet – besonders der ICE 73, der Basel um 15.07 Uhr verlassen und Zürich um 16.00 Uhr erreichen sollte. Der K-Tipp beobachtete die Pünktlichkeit der Züge während 30 Tagen auf der Website Zugfinder.de:

  • Drei Mal kam der Zug gar nicht in Zürich an.
  • Sieben Mal betrug die Verspätung mehr als 30 Minuten.
  • Den Rekord stellte der ICE 73 mit 83 Minuten  Ver­spätung am 2. März auf.
  • Nahe am Rekord war auch die Verspätung am 19. Feb­ruar: Sie betrug 80 Minuten.

Die Schuld an den ma­s­siven Verspätungen tragen nicht die SBB. Denn die ICE treffen in der Regel schon mit grosser Ver­spätung in Basel ein. Doch wie die SBB darauf rea­gieren – das sorgt bei Pendlern für grossen Ärger. Dies auch deshalb, weil die SBB jeweils unbefriedi­gende Ersatz­lösungen bieten. Der Inter­regio, der 13 Minuten nach der ­vollen Stunde in Basel abfährt, trifft nur zwei Minuten vor dem Intercity in Zürich ein, der Basel 20 Minuten ­später verlässt. Man kann sich also gleich für diesen Zug nach ­Zürich entscheiden. Oder dann ­lassen die SBB einen Ersatzzug mit sehr alten Wagen fahren. Aber damit beträgt der Zeitverlust gegen eine halbe Stunde. Besonders ­ärgerlich: Auf der SBB-App erscheint der verspä­tete ICE häufig als «zusätz­liche Verbindung». Dabei ist er nichts anderes als ein verspäteter Zug.

Warum setzen die SBB für den Verkehr im Inland auf ausländische Züge, wenn diese schon seit Jahren unpünktlich sind? Die SBB schreiben dazu: «Wir pflegen im interna­tionalen Verkehr eine Kooperationsstrategie.» Und: «Treffen Züge aus dem ­Ausland verspätet in der Schweiz ein, werden die Fahrplanleistungen darum vom Grenzbahnhof her rechtzeitig durch SBB-­Ersatzzüge erbracht.» Wie oft das der Fall ist, sagen die SBB nicht. Es heisst nur: «Das wird ­situativ entschieden.»

Railjet und Eurojet ebenfalls oft verspätet

Übrigens: Auch der Railjet aus Österreich und der ­Eurocity aus Mailand treffen regelmässig ver­spätet in der Schweiz ein. Aber nicht in diesem Ausmass. Deshalb sind die Auswirkungen auf den Schweizer Fahrplan ­weniger gravierend.