Wegen der steten Erhöhung der Tabaksteuer wird Rauchen immer teurer. Das hat sich auf den Konsum ausgewirkt: In den letzten zwanzig Jahren sank der Verkauf in der Schweiz von knapp 800 auf rund 540 Millionen Zigarettenpäckchen pro Jahr. Dies geht aus der Statistik der Oberzolldirektion hervor. Dennoch greift laut dem Suchtmonitoring des Bundesamts für Gesundheit noch immer jeder Vierte ab 15 Jahren zum Glimmstängel. Und nur jeder dritte Raucher denkt ernsthaft ans Aufhören.
Herstellungskosten 25 bis 40 Rappen
In den Läden ist um die verbleibenden Raucher ein Preiskrieg entbrannt: Denner zum Beispiel verkauft mittlerweile drei Eigenmarken für weniger als 6 Franken. Und bei Coop hat man sich nicht mal mehr einen Namen für die Billigzigaretten ausgedacht: «5.50» steht im knalligen Leuchtgelb auf der schwarzen Schachtel. Auch die führenden Tabakkonzerne verkaufen einige ihrer Marken etwa 1 Franken unter der gängigsten Preisklasse von Fr. 8.40.
Doch wie ist es möglich, eine Schachtel à 20 Zigaretten für Fr. 5.50 anzubieten, wenn für Handel und Industrie nach Abzug aller Steuern – wie es in der Berechnungstabelle der Eidgenössischen Zollverwaltung ausgewiesen ist – lediglich 82 Rappen übrigbleiben? Antwort: Die Herstellung von Zigaretten kostet fast nichts – je nach Tabaksorte etwa 25 bis 40 Rappen pro Päckchen, wie Branchenkenner schätzen.
Der Preis ist also kein Qualitätsmerkmal. Auch der Aufdruck «Class A Cigarettes» auf den viel teureren Schachteln der grossen Tabakhersteller sagt nichts über die Qualität aus. Philip Morris behauptet zwar das Gegenteil: Die Angabe weise auf die «hohe Produktequalität und die hohen Herstellungsstandards» hin, sagt Sprecher Julian Pidoux. Dem widersprechen die Hauptkonkurrenten, British American Tobacco (BAT) und JT International, jedoch vehement: Die Bezeichnung «Class A» sei historisch gewachsen und beziehe sich allein auf steuertechnische Hintergründe in den USA. «Sie beschreibt in keiner Weise die Qualität der Produkte», stellt BAT-Sprecherin Anna Guenter-Merryweather klar.
Übrigens: Auch «Goldfield», die günstige Eigenmarke von Lidl, ist mit «Class A» gekennzeichnet. Bei Lidl überlegt man sich allerdings, diesen Aufdruck künftig wegzulassen.
Günstige Eigenmarken
Von Fr. 5.50 bis 6.40 pro 20er-Paket – das sind die zehn günstigsten Zigaretten:
- «5.50»; Fr. 5.50 erhältlich bei Coop
- «Goldfield»; Fr. 5.69 Lidl
- «Giants»; Fr. 5.69 Aldi
- «Libertine»; Fr. 5.69 Aldi
- «Convent»; Fr. 5.70 Denner
- «Romiennes»; Fr. 5.80 Denner
- «Jeffo»; Fr. 5.90 Denner
- «Magnum»; Fr. 5.95 Coop Pronto
- «Batton»; Fr. 6.20 Kiosk
- «Pepe»; Fr. 6.40 Kiosk