Depressionen: Sind Antidepressiva nötig?

«Ich habe leichte Depressionen. Jetzt hat mir mein Arzt das Antidepressivum Escitalopram verschrieben. Ich möchte aber keine Medikamente schlucken. Gibt es Alternativen?»

Ja. Vielen Patienten hilft bei einer leichten Depression Johanniskrautextrakt. Wenn Sie sich damit nicht besser fühlen, lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt zu einem Psychotherapeuten überweisen. Bei leichten bis mittelschweren Depressionen hilft eine Psychotherapie ebenso gut wie Medikamente. Bewegen Sie sich zudem viel an der frischen Luft, und pflegen Sie Kontakt zu Familienmitgliedern und Freunden. 

Embolie: Kann ich Aspirin statt Xarelto nehmen?

«Ich hatte eine Lungenembolie und nehme seither den Blutverdünner Xarelto. Jetzt habe ich gelesen, dass Aspirin genauso gut wirkt. Stimmt das?»

Das ist unklar. Zwar hat eine Studie gezeigt, dass Aspirin nicht schlechter wirkt – aber nur bei Patienten, die nach einer Hüft- oder Kniegelenk-Operation Blutverdünner nehmen müssen. Ob das auch gilt, wenn jemand bereits eine Lungenembolie hatte, wurde in dieser Studie nicht untersucht. Frühere Studien zeigten, dass Xarelto für Patienten wie Sie besser wirkt als Aspirin. Am besten gehen Sie zu Ihrem Arzt. Er kann die Blutgerinnung testen und danach abschätzen, wie gross das Risiko für eine weitere Embolie ist und welche Medikamente in Frage kommen. 

Rücken: Globuli gegen Rückenschmerzen?

«Ich habe regelmässig Rückenschmerzen zwischen den Schulterblättern. Nach Massagen geht es mir etwas besser. Manchmal strahlen die Schmerzen bis in den Kopf aus. Eine Freundin empfahl mir Hypericum-D6-Globuli. Helfen diese gegen die Schmerzen?»

Nein, eher nicht. Die Globuli können bei Nervenschmerzen helfen. Sie sagen aber, dass Sie sich nach einer Massage besser ­fühlen. Das deutet darauf hin, dass Ihre ­Rückenschmerzen von den Muskeln aus­gehen. Dagegen hilft ein gezieltes Kraft­training. 

Schlaf: Alternatives Schlafmittel zu Mirtazapin?

«Gegen meine Schlafstörungen nehme ich jeden Abend eine halbe Tablette Mirtazapin 30 mg. In der Nacht habe ich davon oft sehr unruhige Beine. Gibt es auch Schlafmittel ohne diese Nebenwirkungen?» 

Ja. Versuchen Sie es mit Pflanzentinkturen, zum Beispiel mit Passionsblume, Melisse, Orangenblüten, Baldrian, Lavendel oder Hopfen. Vielen Patienten hilft es auch, wenn sie drei Stunden vor dem Zu-Bett-­Gehen nichts mehr essen und auf Kaffee verzichten. Wenn das nichts bringt, kann Ihnen Ihr Arzt ein Schlafmedikament ­verschreiben, das keine unruhigen Beine macht. Bevor Sie Mirtazapin absetzen, ­sprechen Sie am besten nochmals mit ihm.