Jahrelang predigten Rückenärzte: Um eine schwere Kiste vom Boden zu heben, sollte man tief in die Hocke gehen. Das schone die Bandscheiben. So empfiehlt es auch die Krankenkasse CSS im Gesundheitslexikon auf ihrer Website.

Doch das sei ein alter Zopf, sagt Gesundheitstipp-Arzt Thomas Walser: «In der tiefen Hocke ist man nicht im Gleichgewicht.» Deshalb beansprucht man die falschen Muskeln. Die Folgen: Schmerzen, Knieprobleme und verkürzte Muskeln. Zudem wird man dabei schnell müde. Das zeigte vor ein paar ­Jahren eine Untersuchung der Reha­klinik Bellikon AG. 

Weit besser ist die halbe Hocke. Dabei geht man nicht so tief in die Knie. Zuerst stellt man die Füsse gerade und beckenbreit auseinander. Dann kippt man die Hüfte, indem man das Becken nach hinten schiebt. Die äusseren Muskeln von Bauch und Gesäss bleiben entspannt. Der Rücken ist gerade. Erst dann beugt man leicht die Knie – höchstens bis zu einem Winkel von 135 Grad. Brustbein und Kopf sind senkrecht ausgerichtet. 

Dann hebt man die Last mit ­gerade nach unten hängenden Armen vor den Knien hoch, indem man die Beine in den Boden stemmt.