Organisationen wie die Schweizerische Athero­sklerose-Gesellschaft bieten im Internet Rechner an, mit denen man das persönliche Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall berechnen kann. 

Jochen Schuler, Herzspezialist und Mitheraus­geber des «Arzneimittelbriefs», kritisiert, die Rechner gäben ein viel zu hohes Risiko an. Darauf weisen auch zwei neue grosse Aspirin-Studien in den Fachzeitschriften «The Lancet» und «New England Journal of Medicine» hin: Zwei Drittel der Patienten, bei denen die Ärzte aufgrund des errechneten Risikos einen Herzinfarkt erwartet hatten, blieben gesund.

Dennoch seien die Rechner wichtig, um den ­Lebensstil zu verbessern und zu sehen, welchen Nutzen eine Therapie bringt, sagt Schuler: «Die ­Patienten sollten aber daran denken, dass die ­Zahlen wahrscheinlich deutlich zu hoch sind.»

Die Atherosklerose-Gesellschaft entgegnet, ihre Methode der Risiko-Einschätzung sei im internationalen Vergleich «eher defensiv» und führe seltener zur Diagnose eines hohen Herzinfarktrisikos.