Feinstaub schädigt nicht nur die Lunge: In einer gross angelegten Studie haben amerikanische Forscher festgestellt, dass Feinstaub auch zu mehr Herzinfarkten und Schlaganfällen führt.
In der Schweiz ist die Feinstaub-Belastung speziell an viel befahrenen Strassen hoch. Dies haben Messungen des Gesundheitstipp im Januar bewiesen. Fachleute warnten vor allem vor den winzigen Partikeln, die jeder Passant einatmet. Ein Teil davon bleibt in der Lunge.

Die US-Studie zeigt nun: Ein Zusammenhang mit Herzinfarkt und Schlaganfall besteht bei Staubpartikeln mit einem Durchmesser um die 2,5 Mikrometer. Bei gröberem Feinstaub stellten die Forscher keinen Zusammenhang fest.

Peter Gehr, Professor für Anatomie an der Uni Bern und Feinstaub-Experte, überraschen die Resultate nicht: «Je kleiner die Staubpartikel sind, desto tiefer dringen sie in die Lunge ein.» Ultrafeine Partikel, die kleiner als 0,2 Mikrometer sind, gelangten gar ins Blut. So verteilten sie sich im ganzen Körper.

Die US-Wissenschafter untersuchten über 65 000 ältere Frauen in 36 Städten der USA. Gleichzeitig bestimmten sie den Grad der Luftverschmutzung, der die Frauen ausgesetzt waren. Dazu verwendeten sie die Daten nahe gelegener Messstationen.

Sechs Jahre später untersuchten die Ärzte die Frauen erneut. Dabei zeigte sich: Je höher die Feinstaub-Werte waren, desto mehr Frauen hatten einen Herzinfarkt oder Hirnschlag erlitten. Einige waren sogar daran gestorben.

(che)