Die gelben Plakate sind nicht zu über­sehen. Die Kam­pagne des Verbands Pharma­suisse richtet sich an Gesunde ab 50 Jahren: Sie sollen ihren Stuhl auf Krebs­risiko testen lassen.

Doch der Nutzen des Tests ist umstritten. Der Stuhltest sei die «unzuverlässigste Vorsorgemethode», sagt Ludwig Heuss, Chefarzt und Magen-Darm-­Experte am Spital Zollikerberg. «Gerade Frühformen des Krebses werden ganz schlecht erfasst. Wenn es nicht blutet, dann gibt der Test auch nichts an.» Der Patient wiege sich unter Umständen in falscher Sicherheit.

Präventiv­mediziner Jürg Kuoni: «Nur wer in ­der nahen Verwandtschaft Betroffene hat oder selber Beschwerden zeigt, soll zur Vorsorgeuntersuchung.»

Pharmasuisse sagt, ein wissenschaftlicher Beirat stütze den Test. Unsicherheiten der Patienten wür­den in Beratungsgesprächen aufgefangen.

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