"Der intensive Natelgebrauch der Kinder ist oft die Ursache für die hohen Kommunikationskosten im Familienbudget", sagt Isabelle Herrmann von der Plusminus Budgetberatung in Basel auf Anfrage.

Sie stellt inzwischen bei vielen Eltern eine Verhaltensänderung fest: "Sie kaufen ihren Kindern ein Prepaid-Handy. Die Kinder gehen mit den vorausbezahlten Beträgen viel vorsichtiger um als mit einem Abo-Handy, bei dem die Ausgaben erst Ende des Monats ersichtlich sind."

Ihr Ratschlag an Eltern: "Die Kinder lernen mit einem Prepaid-Handy das Guthaben einzuteilen. Prepaidangebote sind heute deutlich günstiger zu haben als früher."

Und vor allem: "Klären Sie ab, ob ein 8-jähriges Kind überhaupt ein Natel benötigt."

Markus Bischof von der Jugendinfostelle in St. Gallen informiert oft Schüler über den richtigen Umgang mit Natels. Er weiss von Jugendlichen, die monatlich Kosten von über 300 Franken für Gespräche und SMS ausgbeben. "Es ist wichtig, dass auch die Schulen die Schüler umfassend über den richtigen Gebrauch informieren."

Tipps: So tappen Jugendliche nicht in die Schuldenfalle

- Budget erstellen: Dadurch gewinnt man Klarheit über die Ausgaben.
- Rückstellungen bilden: Für unerwartete Ausgaben wie den Zahnarzt, für geplante Mehrausgaben wie Ferien oder ein Snowboard sowie für regelmässige Ausgaben wie Steuern.
- Shoppen: Preise vergleichen, wenig Geld mitnehmen. Nicht jeder Markenartikel muss gekauft werden.
- Vorsicht mit Plastikgeld: Karten ohne Überziehungsmöglichkeit verwenden.
- Keine Konsumkredite: Die Zinsen sind hoch, der Gegenwert oft kurzlebig.
- Keine Schulden durch Kredite abzahlen: Wer einen Kredit aufnimmt, um andere Verpflichtungen zu bezahlen, gerät immer tiefer in die Schuldenfalle.
- Hilfe holen: Wenn existenzielle Nöte drohen, kann man sich an Sozialhilfe- und Beratungsstellen wenden.