Beta-Carotin soll die Haut vor der Sonne schützen. Doch Experten warnen:
Carotin-Mittel fördern bei Rauchern Krebs.
Carotin-Tabletten sollen «freie Radikale abfangen» und «die Haut-Erneuerung unterstützen». Das behaupten die Hersteller –  doch das ist nur die halbe Wahrheit. Jetzt kommt heraus: Für Raucher sind Carotin-Tabletten sogar gefährlich. Wolfgang Köpcke, Professor am Universitätsklinikum Münster (D), hat Studien dazu ausgewertet. Das Resultat: Beta-Carotin kann nur Nichtraucher vor Krebs schützen. Köpcke betont: «Bei Rauchern
steigern Carotin-Tabletten das Risiko, an Krebs zu erkranken.»
Das deutsche Institut für Risikobewertung empfiehlt, täglich höchstens 2 mg Beta-Carotin in Form von Tabletten aufzunehmen. In der Schweiz sind Carotin-Pillen mit einem Vielfachen dieser Menge frei erhältlich – sogar bei den Grossverteilern. Eine Abtei-Kapsel Beta-Carotin enthält 9 mg Carotin, die Pillen von Burgerstein 6 mg. Sandoz mengt einer Brausetablette Calcium Sun & Day fast 5 mg Carotin bei. Doch: Warnungen für Raucher fehlen auf den Packungen.
Sandoz und der Abtei-Hersteller Glaxo Smith Kline berufen sich darauf, dass das Bundesamt für Gesundheit (BAG) keine Warnhinweise für Raucher auf den Packungen vorschreibt. Burgerstein gibt an, ausschliesslich natürliche Carotinoide zu verwenden. Ein Warnhinweis sei «so wenig sinnvoll wie bei frischen Karotten».
 Das BAG sieht keinen Handlungsbedarf, so die Sprecherin Sabina Helfer: «Derzeit gibt es dazu im EU-Recht kein Gesetz.»