Ein K-Geld-Leser kaufte im Mai 2015 über das E-Banking der Migros-­Bank an der SIX Swiss Exchange Anteile eines börsengehandelten Indexfonds (ETF). Die Handelswährung lautete auf Franken. Im August 2017 verkaufte er diese Anteile wieder. Als er den Auftrag wiederum via E-Trading gab, ging er davon aus, dass der Verkauf ebenfalls wieder über die SIX Swiss Exchange und in ­Franken erfolgen würde.

Doch er täuschte sich: Auf der E-Banking-Seite der Migros-Bank waren als Börsenplatz die Bourse de Luxembourg und als Handels­währung US-Dollar voreingestellt. Der Anleger bemerkte dies nicht und erteilte den Auftrag. Das wurde teuer:

Zuerst rechnete die Bank die in Franken deponierten ETF-Anteile in US-Dollar um.

Den erzielten Verkaufspreis – knapp 33000 US-Dollar – wechselte sie dann wieder in Franken zurück, damit sie den Erlös auf das Frankenkonto des Kunden buchen konnte. 

Dieser zweifache Währungsumtausch kostete rund 600 Franken zusätzlich.

Die Migros-Bank sagt dazu, beim E-Banking sei standardmässig der Haupthandelsplatz des betreffenden Wertpapiers voreingestellt. Denn dort werde am meisten gehandelt und folglich gebe es dort die günstigsten Kauf- und Verkaufskurse. Aber: «Der Kunde hätte die Voreinstellung verändern und einen anderen Börsenplatz als den Haupthandelsplatz ­wählen können.» Zudem sei jeweils beim voreingestellten Börsenplatz die Währung (hier US-Dollar) zu sehen.

Weiter sagt die Migros-Bank, Kunden würden mit einem Hinweis gewarnt, wenn die Handelswährung nicht der Währung des Depotkontos entspreche.

Nicht alle Banken handhaben das gleich. Bei Postfinance etwa wäre der Leser nicht in eine solche Falle getappt: Dort wird beim Verkauf von Wertschriften via E-Trading auto­matisch der Handelsplatz vorein­gestellt, über den der ursprüngliche Kauf stattfand.