Verdeckte Werbung statt nur Infos
www.endometriose-info.ch
Starke Schmerzen und Krämpfe während der Mens können ein Zeichen für Endometriose sein. Wer im Internet nach der Krankheit sucht, landet schnell auf Endometriose-info.ch. Was jedoch aussieht wie eine Seite mit Patienteninformationen, ist ein klassisches Beispiel dafür, wie Pharmafirmen verdeckt für ihre Medikamente werben.
Hinter dem Auftritt steckt die Pharmafirma Bayer, die ein Medikament gegen Endometriose vertreibt. Die entsprechende Hormonbehandlung mit Gestagenen wird denn auch besonders wohlwollend besprochen: Sie soll nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch heilen. Nebenwirkungen wie Thrombosen spielt Bayer herunter: «Gestagene werden im Allgemeinen gut vertragen.»
Bayer bestreitet den Vorwurf und schreibt, die Infos basierten auf medizinischen Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Seite sei umfassend und ausgewogen.
Nicht empfehlenswert
Essstörung: Hilfe für Betroffene und Angehörige
www.aes.ch
An einer Essstörung leiden nicht nur die Betroffenen, sondern auch ihre Angehörigen. Die Arbeitsgemeinschaft Essstörung bietet Hilfe für beide Seiten. Betroffene können sich kostenlos via Mail oder Telefon beraten lassen. Zudem bietet die Website viele nützliche Tipps für den Umgang im Alltag. So erfahren Familienmitglieder, bei welchen Anhaltspunkten eine Essstörung wahrscheinlich ist und wie sie das Problem am besten ansprechen.
Wer testen will, ob er selbst gefährdet ist, kann dies über einen anonymen Online-Fragebogen tun. Die Antwort sieht man unmittelbar auf dem Bildschirm.
Empfehlenswert
Durchblick im Studiendschungel
www.evimed.ch
Medizinische Studien widersprechen sich häufig. Die Ergebnisse sind durch wirtschaftliche Interessen verzerrt. Für Patienten ist es schier unmöglich, sich ein Bild zu machen. Hier setzt das Horten-Zentrum an und bietet auf seiner Website Evimed.ch kompetente Unterstützung. Die Mitarbeiter des Instituts für praxisorientierte Forschung hinterfragen Studien kritisch und bereiten sie benutzerfreundlich auf.
Der Inhalt steht allerdings über dem Erscheinungsbild: Die Website wirkt einfach und ist auf das Nötigste reduziert. Das macht sie übersichtlich. Die Berichte sind nach medizinischen Fachgebieten gegliedert, zum Beispiel «Gynäkologie» oder «Psychiatrie». Man kann sie auch über eine Suchmaschine abrufen. Zudem sind in einem Glossar verschiedene Fachbegriffe leicht verständlich erklärt.
Empfehlenswert