Arbeitsplatten für die Küche gibt es in ganz unterschiedlichen Materialien und Preisklassen. Hier die wichtigsten Vor- und Nachteile, was Handhabung, Pflege und Kosten betrifft. Die Kostenangaben beziehen sich bei allen Materialien auf eine Arbeitsplatte von rund 3 Metern Länge mit der Standardtiefe von 60 Zentimetern.
Granit
Granit ist sehr robust, kratzfest und hitzebeständig. Er ist in vielen verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Strukturen erhältlich. Lange Zeit gab es nur polierten Granit, inzwischen sind auch matte Oberflächen erhältlich. Farbe und Maserung sind Geschmackssache. Grundsätzlich gilt jedoch: Schwarzer oder grauer Granit wirkt in einer kleinen Küche massig – erst recht, wenn die Arbeitsplatte sehr dick ist. Feine Muster und viele unterschiedliche Farben hingegen wirken unruhig.
Auf Granit bilden sich schnell bleibende Flecken. Weil das Material mehr oder weniger porös ist, zieht Säure, etwa von Obst, rasch ein. Auch Wasser und Öl können Flecken verursachen – je nach Beschaffenheit des Granits. Deshalb sollte man Flüssigkeit rasch wegwischen. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Denn vor allem auf Arbeitsplatten mit starker Maserung ist liegen gebliebene Flüssigkeit kaum sichtbar.
Wichtig ist deshalb, dass der Granit hin und wieder imprägniert wird. Je nach Mittel wirkt die Imprägnierung sechs Monate bis vier Jahre. Solche Spezialmittel sind in Drogerien sowie in Bau- und Hobbymärkten erhältlich.
Kosten je nach Stein und Ausführung: knapp 3000 bis etwa 8000 Franken (ohne Montage)
Kunststein
Kunststein wird aus einem Quarzgranulat, Farbpigmenten und Harz gefertigt – und unter hohem Druck gepresst. Allenfalls werden Glas- oder Spiegelsplitter beigemengt.
So entsteht ein Material, das in seinen Eigenschaften durchaus einem Naturstein ähnelt. Kunststein gibt es in jeder erdenklichen Farbe, Struktur und Maserung.
Vorteil gegenüber Naturstein: Kunststein ist nicht porös. Deshalb können Flüssigkeiten nicht eindringen, und es entstehen keine bleibenden Flecken.
Kosten: um 3500 Franken
Marmor
Er ist weicher als Granit und dadurch wesentlich heikler. Scharfe Messer können Kratzer hinterlassen. Zudem saugt Marmor Flüssigkeiten schneller und stärker auf. Weil die meisten Marmore hell sind, sind Flecken und Kratzer besonders gut sichtbar.
Kosten: knapp 3000 bis etwa 8000 Franken.
Plättli
Das Material war einige Zeit beliebt und erfüllt alle wichtigen Anforderungen für eine Arbeitsplatte. Das Problem sind die Fugen. Sie lassen sich kaum reinigen. Brosamen z. B. setzen sich fest, klebrige Flüssigkeiten sind nur schwer zu entfernen.
Kosten: ab rund 300 Franken
Corian
Diese Platten sind grösstenteils aus Aluminiumhydroxid gegossen. Der Name Corian ist eine Marke der Firma Dupont. Erhältlich ist das Material, das sich im Gegensatz zu Granit & Co. nie kalt anfühlt, in rund 100 Farben. Und: Corian ist fugenlos, denn beim Einbauen werden die Teile mit einem Spezialkleber verbunden und verschliffen.
Corian ist zwar wesentlich härter als Holz, doch mit dem Messer sollte man nicht darauf arbeiten, sonst entstehen schnell Kratzer. Zudem ist das Material nicht hitzebeständig. Unter eine Pfanne gehört daher stets ein Untersetzer. Corian ist nicht porös. Flüssigkeiten können also nicht eindringen und bleibende Flecken verursachen.
Kosten: ca. 3500 Franken
Holz
Arbeitsplatten aus Holz wirken sehr gemütlich und sind immer warm. Der gravierende Nachteil: Holz ist nicht hygienisch – zumindest als Küchenarbeitsplatte: Wer mit dem Messer abrutscht, schneidet leicht tiefe Rillen ins Holz. Da es in diesen Rillen meistens auch noch feucht bleibt, ist das eine Brutstätte für Bakterien. Zudem kann beschädigtes Holz im feuchtwarmen Küchenklima von Pilzen befallen werden.
Probleme kann es auf einer Holzarbeitsplatte auch im Bereich des Spülbeckens geben. Ist die Fuge nicht völlig dicht, dringt Wasser ein und das Holz beginnt zu quellen. Holz ist auch nicht hitzebeständig. Steht eine Pfanne zu lange auf der Arbeitsplatte, bleibt ein dunkler Fleck zurück.
Schützen lässt sich Holz nur bedingt. Öle wirken zwar imprägnierend, müssen aber sehr häufig aufgetragen werden. Und eine Versiegelung nimmt dem Holz viel von seiner Natürlichkeit.
Kosten: rund 3500 Franken
Stahl
Restaurant- und Hotelküchen sind fast ausnahmslos mit Stahlarbeitsplatten ausgestattet. Denn Stahl ist sehr robust und hygienisch. Natürlich ist Stahl empfindlich auf Kratzer. Doch mit der Zeit weist eine stählerne Arbeitsplatte so viele kleine Kratzer auf, dass der einzelne nicht mehr sichtbar ist. Stahl ist an sich nicht hitzeempfindlich. Doch für eine Arbeitsfläche wird das Stahlblech auf eine Trägerplatte aufgezogen. Und diese kann, wenn sie grosser Hitze ausgesetzt ist, unter Umständen quellen.
Stahlarbeitsplatten sind geschliffen, gebürstet oder poliert erhältlich. Die verschiedenen Ausführungen sehen daher sehr unterschiedlich aus. Das Spülbecken wird direkt ins Stahlblech eingepresst. Vorteil: Es gibt keine Fugen.
Kritiker sagen, Wasserflecken und Fett seien auf Stahl sehr gut zu sehen. Stimmt. Doch das ist eher ein Vorteil als ein Nachteil. Denn weil Flecken aller Art sehr gut sichtbar sind, lässt sich eine Stahlplatte problemlos sofort reinigen – dies zum Beispiel im Gegensatz zu einer Granitplatte mit starker Maserung. Dort ist Schmutz manchmal fast nicht sichtbar.
Kosten: ab rund 2000 Franken
Glas
Obwohl nicht sehr verbreitet, erfüllt Glas eigentlich sämtliche Anforderungen an eine Arbeitsplatte. Es ist unempfindlich gegen Wasser, Hitze oder Kratzer. Da für Glasarbeitsplatten Sicherheitsglas verwendet wird, sind sie auch bruchsicher.
Ein weiterer Vorteil: Glas ist geruchsneutral – es nimmt keine Gerüche auf und gibt auch keine ab. Es ist in verschiedenen Farbtönen erhältlich, durchsichtig oder matt, glatt oder etwas angeraut.
In Sachen Reinigung gilt das Gleiche wie beim Stahl: Fett und Wasserflecken fallen so sehr auf, dass man sie gar nicht übersehen kann.
Kosten: etwa 3500 bis 8000 Franken
Kunstharz
Ein günstigstes Material für eine Arbeitsplatte: In der Regel dient eine Spanplatte als Trägermaterial, die Kunstharzfolie wird aufgeklebt. Möglich ist jede erdenkliche Farbe und jedes Muster. Kunstharzplatten sind abriebfest und pflegeleicht, aber sehr empfindlich auf Hitze und Kratzer. Messer hinterlassen sofort Spuren, die sich nicht mehr beseitigen lassen.
Kosten: knapp 1500 Franken
Beton
Eine Küche mit Betonarbeitsplatte wirkt sehr modern. Je nachdem, ob geschliffen, gestrahlt oder gebürstet, kann die Oberfläche ganz unterschiedlich sein. Ein Problem bei Umbauten: Beton ist schwer. Das kann zu Problemen mit der Statik des Hauses, aber auch der Unterbauten führen.
Beton ist sehr robust. Trotzdem muss er regelmässig mit einem Spezialmittel imprägniert werden. Sonst wird er rasch fleckig, denn er nimmt sehr leicht Flüssigkeit auf. Doch auch imprägnierter Beton sollte stets rasch trocken gewischt werden.
Kosten: um die 8000 Franken
Rückwand
Grundsätzlich kann man für eine Rückwand alle vorgängig beschriebenen Materialen verwenden. Die Anforderungen an eine Rückwand sind allerdings wesentlich niedriger. So muss sie nicht hitzebeständig sein und auch keinem scharfen Messer standhalten.