Vor einem Jahr rühmte der K-Tipp in ­einem grossen Vergleich von Kreditkarten die Bonus­card (K-Tipp 1/16). Denn schon ab einem Jahresumsatz von 300 Franken entfiel die Jahres­gebühr. 

Kurz darauf verschickte Bonuscard seinen Kunden unaufgefordert so­genannte «Gold»- oder «Exclusive»-Karten. Der Preis inklusive Partner­karte: 216 beziehungs­weise 324 Franken pro Jahr.

Auch Alfons Gabriel aus Beinwil am See AG erhielt die «Exclusive»-­Karte. Im Begleitschreiben stand: «Wenn Sie nicht von diesem attraktiven Angebot Gebrauch machen wollen, kontak­tieren Sie uns bitte.» 

Alfons Gabriel wollte von der neuen Karte keinen Gebrauch machen. Aber er sah keinen Grund, deswegen Kontakt mit Bonuscard aufzunehmen. Er hatte die Karte ja nicht bestellt und auch nicht gewünscht. Deshalb benützte er weiterhin die alte Karte. Bonuscard ­hatte sie weder gekündigt noch gesperrt.

Im August letzten Jahres flatterte plötzlich eine Rechnung für die Jahresgebühr von 324 Franken für die neue Karte ins Haus. Alfons Gabriel ­teilte Bonuscard daraufhin mehrmals mit, dass er die Gebühr nicht be­zahlen werde. Doch das Unternehmen liess nicht locker: Monat für Monat stellte es die Jahresgebühr in Rechnung.

Vertrag für Karte kam nie zustande

Auch dem K-Tipp ­wollte Bonuscard weis­machen, dass Alfons Gabriel die Jahresgebühr schulde: «Wir haben klar und unmissverständlich darauf hingewiesen, dass ab Juli 2016 eine Jahresgebühr verrechnet wird.» Und: «Laut unseren AGB sind wir berechtigt, Leistungen und Gebühren an­zupassen.»

Das stimmt zwar. Nur: Für die alte Karte hat Bonus­card die Gebühren nie erhöht. Und für die neue Karte kam zwischen Bonuscard und Alfons Gabriel nie ein Vertrag zustande.

Offenbar hat das die Kreditkartenfirma in­­­zwi­schen auch begriffen. Jedenfalls verlangt sie von Alfons Gabriel keine Gebühr mehr.