Kurz-Telefonierer wählen am besten Aldi

Wer meist weniger als 2 Minuten per Handy telefoniert, fährt mit dem Prepaid-Angebot von Aldi am günstigsten. Dauern die Gespräche länger, sollte man auf Swisscom setzen. Ein Abo lohnt sich nur in den wenigsten Fällen.

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K-Tipp 03/2013

13.02.2013

Letzte Aktualisierung:
04.03.2013

Christian Birmele

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Keine Monatsgebühr und volle Kostenkontrolle: Die Vorteile von Handys mit vorausbezahltem Guthaben (Prepaid) sind unschlagbar. Hinzu kommt: Im Gegensatz zum Abo kann man bei Prepaid den Telecomanbieter jederzeit wechseln. Denn fixe Laufzeiten und Knebelverträge gibt es nicht. Einfach SIM-Karte einer anderen Firma kaufen und die eigene Nummer portieren lassen – fertig. Kein Wunder also, dass 4,2 Millionen Schweizer mit einem Prepaid-Handy telefonieren, In der Schweiz sind rund 10 Millionen Handys in Betrieb.

Der K-Tipp wollte wissen, welcher Schweizer Prepaid-Anbieter am günstigsten ist, und hat die Tarife aller elf Anbieter verglichen. Basis für die Rangierung in der Tabelle waren 20 Anrufe à 2 Minuten ins Festnetz, 20 ins Handynetz aller Anbieter und 60 SMS. Das entspricht dem Schweizer Durchschnitt (siehe Kasten). Je nach Nutzungsart sind folgende Anbieter am günstigsten:

Kurz telefonieren:

Bei kurzen Anrufen vom Handy aus ins Fest- und ins Handynetz sind Aldi Suisse mobile und Migros M-Budget mobile am günstigsten. Denn ihre Preise sind tief, und abgerechnet wird pro Sekunde. Das heisst: Wer 62 Sekunden telefoniert, zahlt auch nur diese Zeit. Die meisten anderen Telecomunternehmen rechnen pro Minute ab. Anstatt 62 Sekunden zahlt man 2 Minuten. Anrufe sind so im Durchschnitt rund 20 Prozent teurer. Das geht aus der Fernmeldestatistik des Bundesamtes für Kommunikation hervor.

Lange telefonieren:

Wer oft über 5 Minuten telefoniert, sollte zu Swisscom Easy smart wechseln. Grund: Ein Anruf ins Fest- und ins Handynetz kostet 1 Rappen pro Sekunde – höchstens aber 60 Rappen pro Stunde. Beispiel: Ein 1-Minuten-Anruf ist dann mit 60 Rappen zwar teuer. Aber für ein 20-minütiges Gespräch zahlt man ebenfalls nur 60 Rappen.

SMS schreiben:

Das kostet meist 10 bis 15 Rappen. Am günstigsten – 10 Rappen pro SMS – sind Aldi, Migros, Coop und Orange.

Im Internet surfen:

Bei den Preisen für Internetzugriff gibts grosse Unterschiede. Grundsätzlich gilt: Fürs regelmässige Surfen im Internet sind Prepaid-Angebote kein Hit. Die Tarife sind nämlich hoch. Wer zum Beispiel seine E-Mails täglich per Handy abruft, zahlt bis zu 60 Franken pro Monat.

Die bessere Variante: Man kauft vorgängig Datenguthaben zu einem fixen Preis. So kosten 500 Megabyte bei Aldi für einen Monat einmalig Fr. 9.90. Und es braucht keine zusätzliche SIM-Karte. Man schickt z. B. bei Aldi nur ein SMS mit dem Text «Start Surf» an die Nummer 4466.

Wer das Internet bloss an wenigen Tagen pro Monat benutzt, fährt mit Tagespauschalen am günstigsten. So kostet ein Tag Internet bei Sunrise 1 Franken, bei Swisscom, Orange und Coop 2 Franken.

Im Preisvergleich negativ aufgefallen ist «Mucho» der Firma Bee-One Communication SA: Kunden werden zum ständigen Nachladen des Guthabens gezwungen, obwohl «Mucho» als Prepaid-Modell angepriesen wird. Lädt man 10 Franken Guthaben, verfällt dieses nach 2 Monaten, 20 Franken verfallen nach 4 Monaten, usw. Das alles unabhängig davon, ob man das Guthaben aufgebraucht hat oder nicht. Im Klartext: Wer so telefoniert, zahlt mindestens 5 Franken pro Monat. «Mucho» ist also kein Prepaid-Modell, sondern ein Abo – und deshalb auch nicht in der K-Tipp-Tabelle zu finden.

Ein Abo lohnt sich selten

Schweizer telefonieren laut amtlicher Fernmeldestatistik pro Monat 40-mal rund 2 Minuten und verschicken ca. 60 SMS. Das kostet mit dem günstigsten Prepaid-Produkt Fr. 25.20. Zum Vergleich: Mit dem günstigsten Abo von Sunrise zahlt man 28 Franken, bei Swisscom 32 Franken und bei Orange bis zu 33 Franken. Fazit: Ein Handy-Abo lohnt sich meist nicht.

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