Verträgt sich Ginkgo mit Blutverdünner?

«Ich habe eine Angina pectoris. Deshalb verschrieb mir der Arzt unter anderem den Blutverdünner Aspirin cardio. Zusätzlich verwende ich ein Ginkgo-Präparat. Vertragen sich diese Mittel?»

Ja. Ginkgo verbessert die Durchblutung. Lange hatte man deshalb vermutet, dass es dadurch häufiger zu verstärkten Blutungen kommt. Doch die Analyse mehrerer Studien hat dies widerlegt. Entwarnen kann man aber nur für Präparate mit dem Trockenextrakt von Ginkgo. Dieses wurde in Studien gut geprüft. Unklar bleibt, ob Tees und Tinkturen aus Ginkgo das Risiko für Blutungen erhöhen. Bei diesen Produkten  sollten Sie vorsichtig sein.   

Wadenkrämpfe: Sind die Pillen schuld?

«Nachts habe ich starke Muskelkrämpfe in den Waden. Magnesium hilft mir nicht, die Krämpfe werden immer stärker. Nun vermute ich, dass eines meiner Medikamente die Ursache ist. Ich nehme zwei Blutdruckmittel, einen Blutverdünner und den Cholesterinsenker Sortis. Welches verursacht die Krämpfe?»

Der Cholesterinsenker könnte die Ursache sein. Der Wirkstoff Atorvastatin, der in Sortis oder Atorva enthalten ist, verursacht häufig Beschwerden in den Muskeln. Dazu gehören Schmerzen, Schwäche und Krämpfe. In sel­tenen Fällen schädigt er die Muskeln und manchmal sogar die Nieren. Deshalb sollten Sie vom Arzt Ihr Blut untersuchen lassen. Ein Bluttest gibt Auskunft, ob der Cholesterinsenker Ihre Muskeln geschädigt hat. Zudem sollte der Arzt abklären, ob Sie mit allen Mineralstoffen und Vitaminen gut versorgt sind.

Arthrose: Soll ich Condrosulf absetzen?

«Seit vielen Jahren nehme ich Condrosulf gegen meine Arthrose im Knie. Mit Aquajogging und viel Bewegung habe ich die Schmerzen recht gut im Griff. Kann ich Condrosulf jetzt absetzen?»

Ja, versuchen Sie es ohne das Medikament. Denn es ist sowieso umstritten, ob Condrosulf bei Arthrose überhaupt hilft. Einen klaren wissenschaftlichen Beweis dafür gibt es nicht. Wenn es Ihnen ohne Condrosulf schlechter geht, spricht aber nichts dagegen, das Mittel wieder zu nehmen. Es ist gut verträglich. 

Ciproxin nichtmit Amiodaron kombinieren?

«Seit einer Woche brennt es, wenn ich Wasser lasse. Der Arzt hat mir deshalb das Antibiotikum Ciproxin verschrieben. Jetzt sagt der Apotheker, dass man dieses nicht mit meinem Herzmedikament Amiodaron kom-binieren darf. Stimmt das?»

Ja. Beide Medikamente zusammen können zu gefährlichem Herzrasen führen. Der Arzt sollte Ihnen ein anderes Antibiotikum verschreiben. Oder Sie nehmen drei Tage lang ein Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen, das Entzündungen hemmt. Meist bessern die Beschwerden dann ohne ein Antibiotikum. Zudem sollten Sie viel trinken. Das spült die Harnwege durch.   

Gibt es Alternativen zu Kortison?

«Ich leide an der Hautkrankheit Lichen ruber. Meine Mundschleimhaut sowie die Lippen sind betroffen. Der Arzt gab mir eine Salbe und Tinktur mit Kortison. Kann ich die Beschwerden ohne Kortison lindern?»

Ja. Verwenden Sie eine Mundspülung mit Ratha­niawurzel. Das hilft bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Sie können es auch mit Bepanthen-Lösung versuchen. Sie unterstützt die Heilung kleiner Verletzungen im Mund. Für die Lippen empfehle ich Ihnen einen Balsam mit Ringelblumen- Extrakt.  

Schadet es,noch länger Tolvon zu schlucken?

«Wegen einer seelischen Krise nehme ich seit anderthalb Jahren täglich eine halbe Tablette Tolvon. Wenn ich das Mittel absetze, habe ich sofort wieder Angst und kann nicht schlafen. Der Arzt rät, Tolvon weitere sechs Monate zu nehmen. Ist das schädlich für mich?»

Nein. Denn Sie nehmen ja eine sehr geringe Dosis des Medikaments. Zudem hilft es Ihnen gut. Sie können später nochmals probieren, das Mittel abzusetzen, wenn sich Ihre persönliche Situation beruhigt hat.  

Bin ich wegen des Säurehemmers verstopft?

«Der Arzt hat meinen Magen gespiegelt und mir dann Pantozol gegen die Magensäure verschrieben. Nun bin ich ständig verstopft. Kommt das vom Säurehemmer?»

Ja, das ist eine Nebenwirkung. Fragen Sie beim Arzt nach, wie lange Sie das Medikament nehmen müssen. Solange es nötig ist, können Sie zusätzlich ein Mittel wie Metamucil verwenden, das die Verdauung anregt.

Schmerzt das Handgelenk wegen Blutdruckmitteln?

«Der Arzt verschrieb mir Votum plus und Nebilet gegen hohen Blutdruck. Weil ich starke Schmerzen im Handgelenk bekam, setzte ich die Tabletten ab. Jetzt geht es mir besser. Löst tatsächlich eines der Mittel die Schmerzen aus?»

Ja, das ist gut möglich. Votum plus verursacht gelegentlich Schmerzen in den Gelenken. Allerdings sollten Sie Blutdruck-Medikamente nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt absetzen. Denn es kann zu einer gefährlichen Hochdruckkrise kommen. Dabei steigt der Blutdruck plötzlich stark an. Das ist lebensgefährlich. Der Arzt sollte Ihre Blutdruckwerte während 24 Stunden ermitteln. So kann man entscheiden, ob Sie noch Tabletten brauchen und welche geeignet sind.   

Ist Mariendistel gut gegen meine Fettleber?

«Ich leide an einer Fettleber, obwohl ich weder übergewichtig bin noch Alkohol trinke. Seit ein paar Monaten nehme ich Mariendistel-Tropfen von Ceres. Ist das sinnvoll?»

Nur bedingt. Mariendistel ist zwar gut für die Leber. Allerdings enthalten die ­Ceres-Tropfen Alkohol, auch wenn es nur wenig ist. In Ihrem Fall wäre es besser, wenn Sie die Heilpflanze als Kapsel oder Tablette einnehmen würden.    

Augentropfen trocknendie Haut aus: Was tun?

«Gegen den grünen Star verwende ich Alphagan- Tropfen. Seither ist die Haut am Augenlid faltig und trocken. Was soll ich tun?»

Pflegen Sie die Haut vor der Behandlung mit Alpha­gan mit einer Augenpflege­creme. Achten Sie zudem darauf, dass die Tropfen nicht auf die Haut gelangen. Wenn sich deren Zustand nicht bessert, sollten Sie zur Augenärztin gehen. Sie kann Ihnen andere Augentropfen verschreiben.