Die Steuerzahler subventionieren Pestizide jedes Jahr mit rund 7 Millionen Franken. Das zeigt die neue ETH-Studie «Ökonomische Analyse des ­Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln». Hintergrund: Schweizer Bauern ­bezahlen für ­solche Mittel nur eine reduzierte Mehrwertsteuer von 2,5 Prozent statt der ­regulären 8 Prozent.

In andern europäischen Ländern wie Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich erhebt der Staat auf Pestizide den vollen Mehrwertsteuersatz. In Frankreich halbiert sich der Steuersatz nur, wenn die Mittel im Biolandbau zum Einsatz kommen. 

Die ETH-Forscher fordern den Wegfall der Subventionen als «notwendigen ersten Schritt», um den Pestizideinsatz zu ver­ringern. Als weiteren Schritt empfehlen sie eine «Lenkungsabgabe», wie sie Schweden, Norwegen, Dänemark und Frankreich haben. Laut Studie reicht bereits ein zehnprozentiger Preisaufschlag auf Pestizide, damit Landwirte drei Prozent weniger davon einsetzen. Die Forscher halten eine Lenkungsabgabe für besonders effizient, wenn sie sich am Gefahren­potenzial des einzelnen Präparats für Umwelt und Gesundheit orientiert. Im Klartext: Der Staat soll besonders heikle ­Pestizide ­(saldo 6/2016) höher besteuern – und so die Landwirte vom Kauf abhalten.