24 Stunden vor dem Bildschirm
«Geniessen Sie erhöhten Komfort beim Empfangen von Sendungen», versprach die Post K-Tipp-Leser Franz Büchner (Name geändert) aus Zürich. Mit dem Online-Dienst «Meine ­Sendungen» werde er informiert, sobald eine Post-Lieferung ­unterwegs sei. Und er könne ­bestimmen, wann und wo er sie empfange. Das klang so ­überzeugend, dass sich Büchner dafür anmeldete.

Kurz darauf fand der Zürcher frühmorgens tatsächlich ein E-Mail vor, in dem ihm die Post ein Paket ankündigte. Da er den ganzen Tag ausser Haus sein ­würde, wollte er den Empfang ­verschieben. Doch das ging nicht. Nur bis Mitternacht hätte er etwas ändern können.

Die Zeit dafür war ­allerdings denkbar knapp: Das ­Benachrichtigungs-Mail war am Vortag erst um 23.02 Uhr bei Büchner eingetroffen – obwohl das Paket schon um 16.24 Uhr in der Sortierung war. Franz ­Büchner hätte also gerade mal 58 Minuten Zeit gehabt, um ­Einfluss auf die Zustellung zu ­nehmen. Büchner ärgert sich: «Geht die Post davon aus, dass ich an sieben Tagen 24 Stunden vor dem Bildschirm sitze?» 

Wer das Angebot «Meine ­Sendungen» nutzen möchte, muss also nicht nur ein Mal, sondern zwei Mal präsent sein – wenn das E-Mail eintrifft und wenn das Paket ankommt. Und so was nennt man Fortschritt!