Hin und wieder bewirkt der K-Tipp etwas: Eine Firma nimmt ein mangelhaftes Produkt aus dem Sortiment, eine andere senkt ihre Preise, eine dritte erstattet einem Kunden das Geld zurück.

Es gibt aber auch Firmen, die weitgehend ­kritikresistent sind. Viasuisse gehört dazu. Das Unternehmen, das hauptsächlich im Besitz von SRG, TCS und SBB ist, bereitet Verkehrsmeldungen auf – zum Beispiel fürs Radio. Aber in einer Form, die für Orts­unkundige unnütz ist. Das hatte der K-Tipp im Frühsommer aufgezeigt.

Und ist es besser geworden? Nein. Eher schlechter. Manchmal könnte man meinen, die Viasuisse-Leute gäben den Radiohörern absichtlich Rätsel auf. Zum Beispiel an einem Oktobersonntag:

  • «In der Region Bern ist die Kantonsstrasse zwischen Twann und Lamboing wegen eines Unfalls gesperrt.» Der Radio-Moderator wunderte sich über den seltsamen Orts­namen. Bis er merkte, dass Lamboing nicht, wie von Viasuisse gemeldet, in der Region Bern liegt, sondern rund 60 Kilometer entfernt im Berner Jura. Und dort spricht man französisch. Es heisst also Lahmbuä.
  • «Im Kanton Graubünden, auf der A13, ­zwischen Pian San Giacomo und dem San-Bernardino-Tunnel, schneebedeckte Fahrbahn.» Wo der Schnee lag, fanden nur jene heraus, die wissen, dass der Kanton Graubünden fast bis nach Bellinzona reicht und Pian San Giacomo auf der Südseite liegt.

Liebe Viasuisse-Leute: Falls ihr Verkehrsmeldungen mit Absicht so rätselhaft formuliert, dann wüsste ich euch noch ein paar wenig bekannte Ortschaften: Mex und Nax zum ­Beispiel. Sool, Tablat und Agasul. Mariahilf und Besenbüren. Siblingen und Puplinge. Oder Apples und Bitsch. Und am besten ­verratet ihr höchstens, ob die Orte in der Deutschschweiz oder in der Romandie liegen.