Ich stelle gerne ­Berechnungen an. So auch vor kurzem, als Le Shop, Volvo und die Post bekanntgaben, dass sich Besitzer von Volvos in Zürich, Bern, Lausanne und Genf ihre Internetkäufe in den Kofferraum liefern lassen könnten. Allerdings seien nur 6500 Autos in der Schweiz mit der entsprechenden Technik ausgerüstet. Ich ­begann also zu rechnen:

Gut 7 Prozent der Schweizer Autos stehen in diesen vier Schweizer Städten. Macht 462 der erwähnten Volvos.

Für die Kofferraumlieferung kommen nur ­Autos in Frage, die nicht in Einstellhallen ­stehen. Nehmen wir an, dass die Hälfte im Freien steht, bleiben 231.

Schätzen wir weiter, dass ein Fünftel der Volvos während fünf Tagen nicht bewegt wird. Dann fallen sie in den Schlaf­modus – und der Pöstler kann sie nicht ­öffnen. ­Bleiben noch 185 Autos, die in Frage ­kommen.

Nun ist es so, dass die meisten Leute lieber Lebensmittel in Läden einkaufen als im Internet. Le Shop liefert zwar keine Zahlen – aber es dürften rund 98 Prozent sein. Bleiben ­(aufgerundet!) 4 Volvo-Besitzer, die sich ­vielleicht mal Einkäufe ins Auto liefern lassen. 

Das Potenzial für die neue Geschäftsidee scheint somit leicht beschränkt. Kommt dazu: Jedes Auto, das im Freien steht, wird früher oder später von der Sonne be­schienen. Aus den vier Kofferräumen werden vier Backöfen. Le Shop garantiert zwar, dass die Ware in den Kühltaschen im Kofferraum eine Stunde kühl bleibt. Interessant wird es aber danach. Denn in einem Auto, das an der Sonne steht, kann es schon mal 60 Grad warm werden. Ich bin nicht ­Experte – aber ich schätze, dass die Cervelats nach vier Stunden gar sind. Oder ­verdorben.