Remtable Lust auf antike Objekte
Inhalt
K-Geld 2/2001
01.04.2001
Je höher die Qualität und je seltener ein Stück ist, desto besser ist die Chance, dass eine Antiquität ihren Wert behalten oder sogar steigern kann. Doch wer sind die potenziellen Käufer und welche Stilrichtung und Epoche bevorzugen sie? Und wie gut eignen sich Antiquitäten, die nicht zu den Spitzenstücken gehören, als Investition?
«Als Antiquitäten werden Objekte bezeichnet, die mehr als 100 Jahre alt sind», erklärt Philippe Schuler, Inhaber der Schuler Auktionen in Z...
Je höher die Qualität und je seltener ein Stück ist, desto besser ist die Chance, dass eine Antiquität ihren Wert behalten oder sogar steigern kann. Doch wer sind die potenziellen Käufer und welche Stilrichtung und Epoche bevorzugen sie? Und wie gut eignen sich Antiquitäten, die nicht zu den Spitzenstücken gehören, als Investition?
«Als Antiquitäten werden Objekte bezeichnet, die mehr als 100 Jahre alt sind», erklärt Philippe Schuler, Inhaber der Schuler Auktionen in Zürich. Die Objekte sollten in gutem Zustand sein und den Qualitätsansprüchen der Sammler genügen.
In Auktionshäusern können nicht nur Möbel, Teppiche, Porzellan, Silber, Uhren, Gemälde etc. als Antiquitäten verkauft werden, sondern durchaus auch alte Teddybären besonderer Marken (wie z.B. Steiff) oder alte Puppen, bevorzugterweise mit Porzellanköpfen.
Schuler betont, dass bei seinen Auktionen niemand Schwellenangst haben muss. So sind denn auch Alt und Jung, versierte Sammler und Neueinsteiger aus allen Gesellschaftsschichten gleichermassen an den Auktionen anzutreffen.
Möbel verkaufen sich gut, erklärt Schuler, sofern sie nicht zu grosse Dimensionen haben. Alte Gläser aus dem 18. Jahrhundert oder früher seien nur selten auf dem Markt und deshalb sehr gesucht.
Jugendstil ist in
Sammler interessieren sich in letzter Zeit auch vermehrt für Jugenstil-Glas (z.B. Vasen von Gallé oder den Daum Frères) oder für modernes Designer-Glas aus dem venezianischen Murano und den skandinavischen Glasmanufakturen, weiss Antiquitätenliebhaber Schuler.
Schmuck erfreut sich ebenfalls einer grossen Nachfrage, denn die Kundinnen kaufen, was ihnen gefällt, und das könnten antike oder moderne Stücke sein, sagt Schuler. Interessant sei, dass sich die schlichten Stücke, egal aus welchem Bereich, am besten an das Deutschschweizer Publikum verkauften. Hingegen gehen barocke, üppige Stücke eher in die italienische oder französische Schweiz, wenn nicht sogar direkt nach Italien oder Frankreich, erklärt Schuler.
Doch nicht nur Stilrichtung und Zeit unterliegen den Schwankungen des Publikumsgeschmackes, sondern auch der Preis. Die antiken Stücke, so Schuler, erfahren nur dann eine Preissteigerung, wenn es sich um besonders seltene und hochwertige Gegenstände handle.
Oft sei mit der Tatsache zu rechnen, dass «durchschnittlichere Objekte bei einem Verkauf den Kaufpreis nicht mehr erreichen», weiss Schuler. Aber er betont, dass «Spitzenstücke aus allen Bereichen vergleichbar sind mit Obligationen hoch stehender Unternehmen, also eine sichere Geldanlage».
Marianne Rupp