Spitalfranchise: Sparmöglichkeit mit Stolpersteinen

Die Prämien für die Spitalzusatzversicherungen privat und halbprivat sind teuer. K-Geld zeigt die Sparmöglichkeiten und die Stolpersteine auf.

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K-Geld 02/2013

03.04.2013

Eckhard Baschek

Für alle, die es sich leisten können, im Spital in einem Einer- oder Zweierzimmer untergebracht zu werden und eine spezielle ärztliche Behandlung zu erhalten, ist eine private oder halbprivate Spitalzusatzversicherung sinnvoll.

Doch die Prämien dafür sind nicht zu unterschätzen. So zahlt ein 40-jähriger Mann pro Monat je nach Krankenkasse von 50 bis über 200 Franken.

Aber es gibt Sparmöglichkeiten...

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Maximalfranchise: Wer genügend Geld zur Verfügung hat, kann mit einer hohen Franchise viel Geld sparen. Beispiel: Bei der Concordia beträgt die Jahresprämie in der Region Basel-Stadt Halbprivat ohne Franchise fast 1060 Franken, mit der Maximalfranchise von 5000 Franken nur rund 530 Fanken (siehe Tabelle). Bei den meisten Kassen beträgt die Maximalfranchise 5000 Franken, einzelne Kassen gehen noch darüber (Helsana maximal 7000 Franken, Concordia 10 000 Franken).
Mutterschaft: Die gewählte Franchise gilt auch für Schwangerschaft und Geburt. Bei einigen Versicherungen kann man diese Deckung ausschliessen und so Prämien sparen.
Unfall ausschliessen: Das spart rund 5 bis 10 Prozent der Prämien. Voraussetzung ist, dass man zum Beispiel über den Arbeitgeber gegen Unfall versichert ist.
Spitalwahl einschränken: Bei einigen Kassen lässt sich die Spitalwahl auf eine kasseneigene Liste einschränken. Das reduziert die Prämien, ist aber nur bedingt empfehlenswert, da diese Listen jährlich geändert werden und teils wichtige Spitäler fehlen. Auch die Rückkehr zur freien Wahl ist oft beschränkt.
Freiwilliger Verzicht: Man kann die Bezahlung der Franchise auch umgehen, indem man sich freiwillig in der allgemeinen Abteilung behandeln lässt, zum Beispiel bei einem einfachen chirurgischen Eingriff. Bei einigen Kassen erhalten Privat- oder Halbprivatversicherte dafür sogar pro Tag einen bestimmten Betrag.

Die Kassen haben bei Zusatzversicherungen freie Hand

Neben den Kosten muss man sich bei Spitalzusatzversicherungen auch der Stolpersteine bewusst sein:

Franchise herabsetzen: Krankenkassen sind bei Zusatzversicherungen frei – so können sie zum Beispiel eine Senkung der Franchise ablehnen oder sie verlangen, dass man in diesem Fall einen Fragebogen zum Gesundheitszustand ausfüllt. Den Wechsel zu einer tieferen Franchise kann man in der Regel nur auf ein neues Kalenderjahr hin beantragen. Bei fast allen Kassen gilt eine dreimonatige Kündigungsfrist.
Limiten beachten: Es gibt auch Kassen, die ein Herabsetzen oder Kündigen der Franchise erst nach einer Mindestversicherungsdauer erlauben oder dafür sogar Alterslimiten setzen. Zu diesen Punkten muss man sich vor Vertragsabschluss unbedingt genau erkundigen, denn sie können zu wahren Kostenfallen werden.
Jahreswechsel: Wer über den Jahreswechsel wegen einer Behandlung im Spital ist, muss grundsätzlich sowohl die Franchise fürs alte als auch fürs neue Kalenderjahr zahlen. Die Versicherer können zwar Ausnahmen machen, wenn der stationäre Aufenthalt nur wenige Tage ins neue Jahr reicht. Andere Kassen sind da aber gnadenlos. Auch hier gilt: vorher unbedingt erkundigen.
Spitalwahl ändern: Wer sich einmal für eine Spitalwahleinschränkung entschieden hat, um Prämien zu sparen, muss mit Nachteilen rechnen, wenn er zurück will. Will man wieder eine freie Spitalwahl, gibt es in der Regel ebenfalls eine Gesundheitsprüfung.

Eine Alternative zu privaten und halbprivaten Spitalzusatzversicherungen sind die sogenannten Flex-Modelle. Bei dieser Versicherungsform wählt man bei planbaren Eingriffen die Abteilung erst beim Eintritt ins Spital. In der allgemeinen Abteilung deckt diese Versicherung die vollen Kosten. Wer halbprivat oder privat liegen will, muss einen Teil der Kosten selber zahlen. Entscheidet man sich für die Privatabteilung, beträgt die Beteiligung in der Regel bis zu 5000 oder 8000 Franken (siehe auch K-Geld 3/12). Und die Prämien sind massiv tiefer als bei den klassischen Privatzusatzversicherungen.

Buchtipp: Versicherungen im Überblick

Alle Informationen zu den wichtigsten Versicherungen finden Sie im K-Tipp-Ratgeber «So sind Sie richtig versichert» (6. Auflage 2012, 377 Seiten, Fr. 32.–). Zu bestellen auf www.kgeld.ch.

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