Schweizer Skigebiete laden seit einigen Jahren ihre Abos und Billette auf Chipkarten. Skifahrer können die Bahnen dann benutzen, ohne das Ticket vorzuweisen. Viele Bergbahnen geben die Chipkarte gegen ein Depot ab. Andere verlangen dafür zusätzlich eine Gebühr von  5 Franken (saldo 20/14). 

Der neue Swisspass der SBB hat zwei Funkchips. ­Einer davon eignet sich dank seiner Reichweite von 70 Zentimetern als Träger für Skipässe. Der Swisspass könnte also auch ein Skibillett speichern. Doch davon will die Mehrheit der Bergbahnen nichts wissen. Laut SBB machen in der kommenden Wintersport-Saison nur gerade 23 Skigebiete beim Swisspass mit, darunter Arosa-Lenzerheide, Gstaad und Saas Fee.

Andreas Keller vom Verband Seilbahnen Schweiz schätzt, dass rund 200 Bergbahnen beim Swisspass teilnehmen könnten. Doch für die Mehrheit der Bergbahnen und auch den Verband sind die Konditionen der SBB inakzeptabel. 

Für jeden per Internet verkauften Skipass müssten die Bergbahnen den SBB eine Kommission von 6 Prozent abliefern. Dazu kommen 4000 Franken jährlich für die Werbung. 

Laut Eric Balet von Seilbahnen Schweiz bringt der Swisspass den Bergbahnen keine Vorteile. Diese hätten ihre eigenen Ticketsysteme. Es gehe nicht an, dass die Bergbahnen den SBB ihren Swisspass bezahlen.

SBB-Sprecher Christian Ginsig widerspricht: Die teilnehmenden Skigebiete würden von einer Erhöhung der Internetkäufe profitieren. Das führe zu tieferen Kosten. 

Diesen Herbst wollen Vertreter von Seilbahnen Schweiz und der SBB eine Lösung suchen. Doch für die SBB ist bereits jetzt klar: «Eine Anpassung der Konditionen ist zur Zeit nicht vorge­sehen.»

Das heisst: Der ohnehin schon unpopuläre Swiss­pass bringt den meisten ­Skitouristen keinen Vorteil. Sie müssen im Skigebiet auch in Zukunft eine zusätzliche Chipkarte lösen.