Vera Kaa, 39: «Meine Därme sind verdreht»
Inhalt
Gesundheitstipp 1/2000
01.01.2000
Die Sängerin über Ohrensausen, eingeklemmte Nerven und Schlingen im Darm
Vera Kaa ist erfolgreiche Sängerin und engagierte Mutter. Früher schluckte sie gegen Erkältungen «viel Chemie». Heute geht sie zu einem Arzt, der chinesische Medizin betreibt.
Mussten Sie schon ein Konzert wegen einer Erkältung absagen?
Ja, letztes Jahr sagte ich sogar drei Konzerte ab. Ich hatte einen Virus erwischt, der extrem starken Husten und Schnupfen verursacht. Ic...
Die Sängerin über Ohrensausen, eingeklemmte Nerven und Schlingen im Darm
Vera Kaa ist erfolgreiche Sängerin und engagierte Mutter. Früher schluckte sie gegen Erkältungen «viel Chemie». Heute geht sie zu einem Arzt, der chinesische Medizin betreibt.
Mussten Sie schon ein Konzert wegen einer Erkältung absagen?
Ja, letztes Jahr sagte ich sogar drei Konzerte ab. Ich hatte einen Virus erwischt, der extrem starken Husten und Schnupfen verursacht. Ich lag drei Wochen flach.
Nehmen Sie Medikamente, wenn Sie erkältet sind?
Nein. Was raus muss, soll raus - auf natürlichem Weg. Ich bin das meinem Körper schuldig. Früher schluckte ich viel Chemie, damit ich singen konnte.
Haben Sie Vorsätze fürs neue Jahr gefasst?
Ja. Ich möchte weniger Stress. Dann bin ich nicht so nervös und schlafe ruhiger.
Wie gross und wie schwer sind Sie?
Ich bin 1,65 m und wiege 58 Kilo.
Rauchen Sie?
Nein.
Der Nachbar im Restaurant fragt, ob der Zigarettenrauch störe. Was antworten Sie?
Ja, das stört mich. Vor kurzem war ich in einem Gourmet-Tempel. Ich habe sehr gut gegessen. Und da hat doch tatsächlich einer eine Zigarre angezündet und mir das teure Essen vermiest. Da ist mir fast der Kragen geplatzt. Wer Rücksicht nimmt, raucht draussen, wo es niemanden stört.
Haben Sie einen Organspende-Ausweis?
Nein. Meiner Familie habe ich aber gesagt, dass man meine Organe verwenden kann, wenn ich sterben sollte.
Wie sind Sie versichert?
Halbprivat mit einer Zusatzversicherung für Alternativmedizin. Ich bezahle 412 Franken Prämie.
Wie lange dauert Ihre Mittagspause?
Eineinhalb bis zwei Stunden. Ich koche meist zu Hause mit meinem Mann. Oft mache ich noch ein Nickerchen.
Wie viele Stunden Schlaf brauchen Sie pro Nacht?
Acht bis neun Stunden. Doch seit ich meinen Sohn auf die Welt gestellt habe, sind es oft nur noch sechs. Als Mutter ist man sensibilisiert und achtet auf jedes Geräusch - es könnte ja aus dem Kinderzimmer kommen.
Nehmen Sie gelegentlich Schlaf- oder Beruhigungsmittel?
Nein.
Welche Medikamente haben Sie im letzten Monat zu sich genommen?
Ein Mittel gegen Ohrensausen. Das kommt von einem Nerv, der vermutlich in einem Halswirbel irgendwo eingeklemmt ist. Das macht mir auch einen steifen Hals und verursacht zudem Rheuma in der linken Schulter.
Benutzen Sie Alternativmedizin?
Ja. Mein Hausarzt praktiziert chinesische Medizin.
Welchen Sport treiben Sie?
Kraft- und Ausdauertraining im Fitness-Center, zweimal pro Woche. Ich fahre zudem jeden Tag Velo.
Duschen Sie jeden Tag?
Ja, zweimal sogar.
Verwenden Sie Seife?
Ja. Aber solche, die die Haut nicht austrocknet.
Am schönsten fühle ich mich, wenn ...
... ich Sport getrieben habe, mich schön anziehe, schminke und abends ausgehe.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Körper am besten?
Meine Beine. Sie sind super geformt.
Was stört Sie an Ihrem Körper?
Meine Hände. Ich finde, sie sind etwas breit.
Ihr persönlicher Schönheits-Tipp?
Viel lachen und schlafen.
Ihr ganz persönlicher Gesundheits-Tipp?
Wenig Alkohol trinken und nicht rauchen. Ausgewogen essen und kein Übergewicht ansetzen.
Hatten Sie einmal extreme Schmerzen?
Ja. Von Nierenkoliken und Migräne-Attacken.
Womit strapazieren Sie Ihre Gesundheit?
Mit Stress. Als Mutter und Sängerin bin ich ständig auf Achse.
Waren Sie jemals schwer krank?
Als Kind hatte ich eine Blutkrankheit. Mein ganzer Körper schwoll an, doch die Ärzte konnten nichts tun. Nach sechs Wochen verschwanden die Symptome plötzlich.
Sind Sie mit einer Krankheit erblich vorbelastet?
Ja. Ich habe verdrehte Därme, wie meine Grossmutter und meine Schwester auch.
Was tun Sie dagegen?
Die Ärzte haben mich zweimal operiert. Sie versuchten, die Därme zurückzudrehen. Doch das klappte nicht.
Wirkt sich das auf die Ernährung aus?
Ja. Alles was bläht und abführt, ist nichts für mich. Einmal erwischte ich zu viele Zwiebeln. Der Darm bildete darauf eine Schlinge - ich sah aus, als wäre ich im sechsten Monat schwanger. Dieser Darmverschluss war lebensgefährlich.
Wie verhüten Sie?
Natürlich. Rund um den Eisprung mache ich keinen Sex. Werde ich schwanger, bringe ich das Baby auf die Welt.
Wie viele Aids-Tests haben Sie gemacht?
Drei.
Ihr Sohn ist sechs Jahre alt. Wie lange dauerte die Geburt?
Viereinhalb Stunden. Ich habe so laut geschrien, dass es die Schwestern zuunterst im Spital hörten.
Hatten Sie einen Dammschnitt?
Ja, sogar einen ziemlich grossen. Doch er ist gut verheilt.
Mit welcher Frucht oder mit welchem Gemüse würden Sie sich vergleichen?
Mit einer Ananas. Sie ist aussen etwas stachelig, innen aber süss und warm.
Interview: Thomas Grether