Digitale Analysewagen sollen Gewicht, Fett und Wasser von Menschen genau ermitteln können. Das ist für Leute interessant, die abspecken wollen. Der «Kassensturz» schickte sieben – auch Dia­gnose­waa­gen genannt – ins Labor. 

Die Präzision solcher Waagen hängt stark von der Grösse, der Form, dem Gewicht und dem Fettaneil einer Person ab. Deshalb wurden alle Messungen bei drei verschiedenen Testpersonen durchgeführt: bei einem kräftig gebauten Mann von 86 Kilogramm Gewicht, ­einer feingliedrigen Frau von 51 Kilogramm sowie einer kräftig gebauten, übergewichtigen Frau mit 86 Kilogramm. 

Die Messungen des Gewichts und Was­ser­­an­teils waren bei fast allen Produkten genügend bis sehr gut.

Bei der Körperfettmessung fielen die Waagen aber mehr oder weniger deutlich durch. Die Salter Maxview 9152 lag am weitesten daneben: Die genaue Referenzmessung beim Mann ergab einen Fettanteil von 13 Prozent. Die Salter-­Waage hingegen ermittelte 29 Prozent. Die Waage stammte vom Internet­händler Galaxus. Er hat sie nun aus dem Sortiment ­ge­nommen. 

Die meisten anderen Waa­gen lagen beim Fettanteil ebenfalls deutlich daneben: – um 50 bis 116 Prozent.

Gesamtnote «gut» für:

  • Intertronic Body Fat Scale (Inter­discount, Fr. 34.95)
  • Beurer BG 17 Diagnose (Fust, Fr. 49.90)
  • «Genügend»: Qualité & Prix Elektronische Waage (Coop City, Fr. 39.95)

Fett ist nicht einfach Fett

Das sind die wichtigsten Punkte zu Körperfettwaagen und Übergewicht:

Faustregel: Fett am Bauch ist ungesünder als Fett an Hüfte und Oberschenkel.

Fettanteil: Es gibt keine wissenschaftlich belegten Richtlinien, die zuverlässig besagen, welcher Körperfettanteil ideal ist. Je nach Alter und Geschlecht kann dieser Wert stark schwanken. Präventivmediziner empfehlen deshalb, sich nicht allzu sehr von solchen Messungen beeinflussen und verunsichern zu lassen. Denn es komme nicht nur darauf an, wie viel Fett eine Person insgesamt hat, sondern auch wo.

Besonders beim Fett­anteil darf man den angeblich exakten Anzeigen von ­Diagnosewaagen nicht trauen. Zu diesem Resultat kam bereits ein Test im K-Tipp vor acht Jahren (K-Tipp 2/2008). 

Gesundheit: Das Fett befindet sich überwiegend im Unterhautfettgewebe. Je mehr Fett im Bauch­bereich, desto höher das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Bluthochdruck. Bei sportlich aktiven Menschen kann es vorkommen, dass der Körper­fett­an­teil unter 10 Prozent liegt. Das ist gesundheitlich kein Problem.

Körperfettwaagen: Per­so­nenwaagen, die das Körperfett nur über Elektroden an den Füssen ermitteln, können den Arm- und Bauchbereich nicht berücksichtigen. Technisch anspruchsvollere Geräte messen über Fuss- und Handelektroden. Ein Fett­anteil von bis zu 30 Prozent gilt als gesundheitlich unbedenklich.