Die fein geschnittenen Knoblauchscheibchen brutzeln im Olivenöl und verbreiten einen südländischen Duft in der Küche. Nun schneidet Ernährungsberaterin und Kochbuchautorin Erica Bänziger das saftige Grün des Löwenzahns in Streifen. Zusammen mit Chilis dünsten die Blätter in der Pfanne. Eine Handvoll Pinienkerne folgt. Bänziger: «Wer mag, gibt noch einige Sardellenfilets dazu.» Dann mischt sie das Gemüse mit Dinkel-Teigwaren.
Erica Bänziger liebt den bitter-herben Geschmack von Löwenzahn. «Am besten sind die zarten jungen Blätter.» Sie eignen sich gut für Salate, Eintöpfe oder als Pesto zu Nudeln. Auch die leuchtend gelben Blüten landen nicht im Kompost: Bänziger zupft die einzelnen Blättchen aus der Blüte und belegt damit ein Butterbrot oder streut sie über den Salat.
Herber, aber ebenfalls essbar sind die übrigen Teile – selbst die Stängel mit dem weissen Milchsaft, den viele für giftig halten. Doch Jacqueline Kupper von «Tox Info Suisse» sagt: «Er kann höchstens die Schleimhäute reizen.»
Nach dem Sammeln wäscht Bänziger den Löwenzahn und schleudert ihn trocken. Man sollte ihn nicht lange im Wasser liegen lassen: «Sonst gehen gesunde Stoffe wie Mineralien verloren.» Löwenzahn punktet vor allem mit Kalium, Kalzium und Eisen. Auch Vitamin C und E sind in grösseren Mengen enthalten. So enthält er 35 mg Vitamin C pro 100 Gramm – rund ein Drittel des Tagesbedarfs. Bei Kopfsalat zum Beispiel sind es nur 9 mg. Der Anteil gesunder Nahrungsfasern ist bei Löwenzahn rund dreimal so gross wie bei Kopfsalat.
Ein Plus für die Gesundheit sind auch die Bitterstoffe im Löwenzahn. Sie regen Speichel und Verdauung an und helfen z. B. bei Völlegefühl. Ein weiterer Vorteil, so Erica Bänziger: «Isst man Bitteres, hat man weniger Lust auf Süsses.»
Löwenzahn kann man auch auf dem Markt kaufen: etwa gebleichten, gelblichen Löwenzahn, der etwas milder schmeckt, oder italienischen Löwenzahn. Er hat dicke fleischige Stängel und dunkelgrüne Blätter. Man erhält ihn auch oft in italienischen und türkischen Lebensmittelläden. Ihn verwendet Erica Bänziger, wenn auf den Wiesen noch nichts spriesst. «Er schmeckt genauso wie wilder Löwenzahn und lässt sich für die gleichen Gerichte verwenden.»
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«Löwenzahn»,
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