Sparkonten mit ausufernden ­Bedingungen, die sich nicht in einer kurzen Fussnote erläutern lassen, können in der Zinsliste nicht berücksichtigt werden. Das betrifft auch das Sparkonto Evolution mit seinen komplizierten Staffelzinsen.

Die Bank bezeichnet ihr Produkt Evolution als «zukunftssicheres Sparen» und wirbt mit «bis zu 0,7 Prozent Zinsen» pro Jahr. Dabei gibt es verschiedene Zinsstufen. Je mehr Geld der Kunde anlegt, desto höher ist der gestaffelte Zins:

Für Einlagen unter 10000 Franken: 0,55 Prozent Zins pro Jahr.

Für Einlagen von 10 000 bis 50 000 Franken: 0,6 Prozent Zins. 

Für Einlagen von 50 000 bis 100000 Franken: 0,65 Prozent Zins. 

Für Einlagen ab 100 000 Franken: 0,7 Prozent Zins.

Beispiel: Bei einer Einlage von 120000 Franken gibt es 0,55 Prozent für die ersten 10000 Franken, 0,6 Prozent für 40000 Franken, 0,65 Prozent für 50000 Franken und 0,7 Prozent für die restlichen 20000 Franken.

Das bedeutet auch, dass der beworbene Zins von 0,7 Prozent insgesamt nie erreicht wird, denn der Durchschnittszins ist immer kleiner. Im Beispiel mit den 120000 Franken gibt es insgesamt nur 0,63 Prozent Zins pro Jahr.

Das ist zwar zurzeit immer noch ein vergleichsweise hoher Ansatz –doch dafür muss das Geld min­destens zwei Jahre auf dem Konto ­liegen bleiben. Für jede Summe, die vorher abgehoben wird, kassiert die Bank eine Strafgebühr von 0,5 Prozent des abgehobenen Betrags.

Auch bei den Gebühren gibt es spezielle Regeln im Klein­gedruckten. Beträgt die Einlage ­weniger als 30000 Franken, kostet die Kontoführung 120 Franken pro Jahr. Das reduziert den Ertrag. Beispiel: Wer nur 29000 Franken auf dem Konto anlegt, der erhält zwar auf dem Papier einen Mischzins von 0,58 Prozent – zieht man aber die Kontoführungsgebühr ab, sinkt der Ertrag auf 0,17 Prozent.