Wie bringen wir die weissen Ablagerungen am Flieder weg?

«Unser Flieder steht in ­einer Rabatte, die mit Steinen ­belegt ist. Am Holz der Äste bildeten sich weisse, flau­mige Ablagerungen. Ist das eine ­Pilzkrankheit – oder sind es eher Rück­stände von aus­ge­schlüpf­ten Insekten? Was können wir gegen die Ablagerungen unternehmen?»

Peter und Irmgard Zahnd, Sion

Der weisse, wollartige Überzug auf der Rinde des Fliederstrauchs (Syringa vul­garis) stammt von Woll- oder Blutläusen. Der Flieder steht in einer Geröll­rabatte. Das sind im warmen Klima von Sion gute Bedingungen für diese Lausart. Anstelle der Steine empfehle ich für die Rabatte ­organisches Mulchmaterial  (Rinden­dekor, Holzhäcksel). Es heizt sich weniger stark auf. Die Mulchschicht 3 bis höchstens 5 Zentimeter hoch auftragen.

Spritzen Sie den Flieder mit leichtem Wasserdruck ab: Das entfernt eventuell die Läuse. Auch das Ab­streifen mit einer Bürste könnte helfen. Nur wenn der Erfolg ausbleibt, ist ein Insektizidspray angebracht. 

Wie bekämpfen wir Erntemilben im Sommergarten?

«Im Garten ­machen sich in der wärmeren Jahreszeit Erntemilben breit. Es vergällt ­einem die Lust, sich im Garten aufzuhalten. Wie bekämpfen wir die Milben am besten?»

Ernst Hablützel, Kesswil TG

Es ist nicht sinnvoll, Ernte­milben mit chemischen Mitteln zu bekämpfen. Das würde sich negativ auf die übrigen Lebewesen im ­Garten auswirken. Ich empfehle Ihnen, die befallenen Rasenflächen sehr kurz zu mähen und das Schnittgut nicht zu kompostieren, sondern zu entsorgen.

Wenn Sie sich in den Garten begeben, sollten Sie sich vor Milben­befall ­schützen: Insektenschutzmittel einreiben und Kleider tragen, die den ganzen Körper bedecken. 

Die Herbst- oder Erntemilbe (Neotrombicula autumnalis) hat sich in den letzten 10 bis 15 Jahren ­vermehrt ausgebreitet. Die ­äusserst kleine Milbenart lebt in den oberen, feuchten Bodenschichten. Die weiblichen Indivi­duen legen Eier in Bodennähe ab. Aus den Eiern ent­wickeln sich nach etwa vier Wochen Larven mit sechs ­Beinen.

Die Larven befallen Säuge­tiere wie Mäuse, Katzen, Hunde und auch Menschen. Befallene Hautpartien röten sich und jucken. Nach dem Befall ­lösen sich die Larven und wechseln in ein Ruhe­stadium, während dem sie sich zu erwach­senen Milben mit acht Beinen entwickeln. 

Schwarze Blätter an der Madagaskar­palme: Was hilft? 

«Bei unserer Madagaskar­palme werden die Blatt­spitzen – auch Jungblätter – schwarz. Zuerst fühlen sich die Stellen weich an, dann trocknen sie ab. Licht und Klima entsprechen den Vorgaben. Auch giessen wir ­zurückhaltend. Was können wir tun?»

Ernst Brügger, Belp BE

Die sogenannte Mada­gaskarpalme (Pachypodium lamerei), auch Dickfuss ­genannt, ­gehört zu den ­wasserspeichernden Sukku­lenten der Hundsgift­gewächse (Apocynaceae) – also zur gleichen Pflanzenfamilie wie Oleander oder die bodenbedeckenden  Immergrün (Vinca minor). 

Die schwarzen Blätter deuten nicht auf ein bekanntes Schadenbild hin. Mutmassliche Ursache: Die Wurzeln haben zu kalt. Platzieren Sie die Pflanze direkt über dem Heiz­körper oder an einem sonnenexpo­nierten Ort. 

Der Dickfuss erträgt Wärme von mehr als 30 Grad. Die Temperatur sollte nicht ­unter 15 Grad fallen. Wählen Sie beim nächsten Umtopfen eine wasserdurchlässige Kakteen­erde. Und giessen Sie ruhig noch etwas sparsamer.

Eiben mit braunen Nadeln: Soll ich sie mit Schilf umwickeln?

«Im Spätherbst wurden die Nadeln meiner Eiben auf der Terrasse plötzlich braun.­Warum? Soll ich sie mit Schilf umwickeln als Schutz gegen die Kälte?»

Paul Zbinden, Zumikon ZH

Die Eibe (Taxus baccata) ist ein robustes, eher anspruchsloses Nadelgehölz. In gutem Zustand bleiben die Nadeln mehrere Jahre grün, bis sie von innen her ab­fallen. An den Trieb­spitzen erneuern sie sich ­jedes Jahr. 

Es könnte sein, dass Ihre Terrassen-Eiben im letzten Spätsommer und Herbst unter Wasser­mangel litten. Auch bei Kälte brauchen immergrüne Gehölze an frostfreien Tagen Wasser – nicht oft, aber ab und zu.

Ein Kälteschutz mit Schilf ist nicht notwendig. Umwickeln Sie die Gefässe mit isolierendem Material, damit sie weniger durchfrieren. 

Was tun gegen Schildläuse an den Orchideen?

«Viele unserer Orchideen daheim sind von Schildläusen be­fallen. Mein Mann wäscht die Blätter ­regelmässig ab. Zudem bekämpfte er die Läuse mit handelsüblichen Mitteln – doch nichts hat genützt. ­Ölhaltige Pflanzenschutzmittel hat er noch nicht ausprobiert. Gibt es ­andere Produkte, die gegen die Läuse helfen?»

Ina Ludwig, Kölliken AG 

Aus Ihrer Frage ist nicht ersichtlich, unter welchen ­Bedingungen die befal­-lenen Orchideen wachsen. Grundsätzlich gilt: Zimmer­orchideen gedeihen in ­Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Helle Standorte ohne direkte Sonnen­einstrahlung und nicht allzu hohe Temperaturen sind ideal.

Schildläuse ihrerseits  mögen warme, trockene und sonnige Standorte. Mit  einer Zahnbürste kann man die Läuse mechanisch abstreifen. Als Mittel kommen zum Beispiel der fetthaltige Sanoplant-Spray sowie der Aerofleur-Spray (Maag) in Frage.